Das Studium individuellen Verhaltens im Kontext deutscher Familienpolitik - Empirische Untersuchungen der Unterhaltsreform von 2008, der Kindesunterhaltspflicht und der Vereinbarkeit von Karriere und Privatleben

Zusammenfassung der Dissertation A study of human behavior under the shadow of German regulations: Empirical investigations of the 2008 Alimony Reform, child support obligations, and career-life reconciliation, 2018 Gesellschaftspolitische Relevanz Mit familienpolitischen Maÿnahmen spiegelt der Gesetzgeber nicht nur gesellschaftliche Veränderungen wider. Er gestaltet auch aktiv die Rahmenbedingungen für Familien und setzt neue gesellschaftliche Leitbilder. Mit der Reform des nachehelichen Unterhalts von 2008 wird beispielsweise von Geschiedenen die nanzielle Eigenverantwortung gefordert. Somit stellt diese Reform einen Paradigmenwechsel dar von starker nachehelicher Solidarität zur nanziellen Unabhängigkeit nach einer Scheidung. Einmal Zahnarztgattin, immer Zahnarztgattin das gilt nicht mehr. 1 Gleichzeitig geht der Gesetzgeber bisher davon aus, dass im Trennungsfall ein Elternteil das Kind betreut und der andere Barunterhalt für das Kind leistet. Das traditionelle Familienbild der 1950er lebt also im Falle von Trennungsfamilien fort. Das Rechenmodell der Familiengerichte, die Düsseldorfer Tabelle, trägt dem immer noch Rechnung. 2 Angesichts des drohenden Fachkräftemangels und des demographischen Wandels wird zugleich das Leitbild der Vereinbarkeit von Berufs-und Privatleben für Frauen propagiert. Frauen können alles. Traut euch!