Impulse für einen emmissionsfreien Großraum Leipzig

Wie die Fahrzeugproduktion emissionsfrei gestaltet werden kann, spielt bei »MoLeWa« seit Projektbeginn eine wichtige Rolle. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. So sind die Folgen des Klimawandels - auch in Deutschland - deutlich zu spüren. Hitzerekorde, ausgeprägte Dürrephasen und verheerende Überschwemmungen infolge von Starkregen sind an der Tagesordnung. Viele Menschen sehen sich veranlasst, ihr (Mobilitäts-)Verhalten und ihren Konsum klimaverträglicher auszurichten. Andere tragen ihren Unmut über unzureichende Klimaschutzmaßnahmen auf die Straße. Auch die Politik dreht an verschiedenen Stellschrauben, um der Klimakrise Einhalt zu gebieten. So haben sich etwa die 27 EU-Mitgliedstaaten auf den European Green Deal verständigt, in dem das Ziel formuliert ist, dass Europa bis 2050 klimaneutral werden soll. Zusätzlich zur Klimakrise haben auch verschobene geopolitische Ausgangslagen zu einem Umdenken in der Klima- und Energiepolitik beigetragen. Besonders die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine haben offenbart, dass es an der Zeit ist, sich unabhängiger von fossilen Energieträgern zu machen.
Das Thema emissionsfreie Produktion ist also zweifellos ein wichtiges. Zugleich verlangt die Umstellung vielen Unternehmen auch einiges ab. Hier setzt der vorliegende Studienbericht an. Er legt dar, mit welchen Herausforderungen Unternehmen der automobilen Wertschöpfung in der Region Leipzig bei der Umstellung auf emissionsfreie Produktion konfrontiert sind. Darauf aufbauend zeigt der Bericht zentrale Handlungsfelder auf und liefert konkrete Impulse, wie die regionale Wirtschaft bei ihren Anstrengungen hin zur Emissionsfreiheit unterstützt werden kann. Klar ist dabei eines: Die Umstellung auf emissionsfreie Produktion und die Wahrung der wirtschaftlichen Zukunftsaussichten der Unternehmen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. So zeigt sich bereits heute deutlich, dass die automobile Konkurrenz – allen voran aus Ostasien und den USA - nicht schläft. Im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit kommt es verstärkt darauf an, Synergien zwischen emissionsfreier Produktion, unternehmerischen Zukunftsperspektiven und Beschäftigungsförderung in der Region zu schaffen.
Die Region Leipzig bietet hierfür gute Voraussetzungen. Im Zuge des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung werden in den kommenden Jahren erhebliche Mittel bereitgestellt, mit denen die Grundlagen für zukunftsträchtige Wertschöpfung gelegt werden. Von besonderem Belang ist das Großforschungszentrum Center for the Transformation of Chemistry (CTC), das in Delitzsch errichtet und sich intensiv mit der Kreislaufwirtschaft beschäftigen wird. Hier tun sich vielfältige Anschlussstellen zur Automobilwirtschaft auf. Gleiches gilt für die Wasserstoffwirtschaft, die in den kommenden Jahren in Mitteldeutschland eine immer größere Rolle spielen wird.