Mikrokunststoffe in Komposten und Gärprodukten aus Bioabfallverwertungsanlagen und deren Eintrag in landwirtschaftlich genutzte Böden - Erfassen, Bewerten, Vermeiden

Hinsichtlich der Belastung und Gefährdung terrestrischer Ökosysteme durch Mikrokunststoffe (Kunststoffpartikel < 5 mm) bestehen derzeit noch erhebliche Wissenslücken. Mikrokunststoffe (MKS) können z.B. durch Komposte und Gärprodukte, die u.a. als Düngemittel und Bodenverbesserer in der Landwirtschaft genutzt werden, in Böden und Gewässer und schließlich auch in die Nahrungskette gelangen. Sie stehen zudem unter dem Verdacht, wichtige Bodenfunktionen zu verändern. Zwar leisten Kompostierung und Vergärung von häuslichem Bioabfall einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, allerdings ist die Rolle von Komposten und Gärprodukten beim Eintrag von MKS in Böden bisher nicht belastbar untersucht. Auch zur Auswirkung von MKS auf wesentliche Bodenfunktionen existierten bislang kaum Daten. Daher sind Untersuchungen zum Vorkommen und Verhalten von MKS in terrestrischen Ökosystemen unerlässlich. Voraussetzung für die Risikobeurteilung von MKS in Komposten, Gärprodukten und Böden ist eine standardisierte Analytik für MKS in diesen Matrizes sowie systematische Untersuchungen zur Veränderung bzw. Fragmentierung von Kunststoffen während des Abbauprozesses in Bioabfallverwertungsanlagen. An dieser Stelle setzte das Vorhaben "Mikrokunststoffe in Komposten und Gärprodukten aus Bioabfallverwertungsanlagen und deren Eintrag in Böden - Erfassen, Bewerten, Vermeiden (MiKoBo)" an. Ziel des Vorhabens war die Bestimmung und Quantifizierung von MKS in Komposten und Gärprodukten sowie die Bewertung der potenziellen ökologischen Auswirkungen von MKS auf Bodenlebewesen und -funktionen. Grundlage dafür war die Etablierung von standardisierten Methoden zur Identifikation und Quantifizierung von Kunststoffpartikeln in terrestrischen Ökosystemen.