Smarte HeizungsANlaGenOptimierung - ögP SHANGO

Der Gesamtenergieverbrauch in Deutschland liegt jährlich bei rund 2.500 Terawattstunden (2019). Davon entfallen rund 26,5% (ca. 666TWh) auf die Beheizung von Wohngebäuden. Damit sind private Heizungsanlagen ein großer Stellhebel zur Reduktion des Energieverbrauchs sowie des CO2-Ausstoßes. Gründe dafür sind besonders bei kleinen und mittleren Anlagen, wie sie typischerweise in Ein- und kleinen Mehrfamilienhäusern zu finden sind, fehlerhafte Bedienung und Parametrierung, Montagefehler und unentdeckter Verschleiß. Mit dem Projekt SHANGO (Smarte Heizungs-ANlaGen-Optimierung) wollen die Projektpartner (Bosch Thermotechnik GmbH, Fraunhofer IIS/EAS Dresden und GreenPocket GmbH) die Optimierungspotenziale von Heizungsanlagen identifizieren und ausschöpfen, um die Energiewende voranzutreiben. Durch die Identifizierung von Fehlerquellen, die eine Energieverschwendung zur Folge haben, soll langfristig die Effizienz und Zuverlässigkeit der Heizungsanlagen im Gebäudebestand gesteigert werden. Heutzutage verbaute Wärmeerzeuger wie Gas-, Biobrennstoffkessel oder Wärmepumpen verfügen meist über per Internet angebundene Steuerungs- und Kommunikationssysteme. Dennoch ist die Datenverfügbarkeit insbesondere von erforderlichen Meta-Daten über Gebäude, Lastverteilungen und Ausfälle bedingt durch eine Vielzahl von involvierten Entitäten und eine fehlenden gemeinsamen Datenbasis nicht hinreichend, um Effizienz- und Zuverlässigkeitspotenziale auszuschöpfen. Eine mögliche Energie- und Zuverlässigkeits-Management-Plattform, welche als gemeinsame Datenbasis für Nutzungsdaten vom Endkunden, Instandhaltungsdaten der Service-Firmen und Produktionsdaten der Hersteller dienen soll, kann die Datenqualität optimieren. Dies ermöglicht ein verbessertes Monitoring des aktuellen Zustandes der Heizsysteme, Remote-Service-Eingriffe, Datenanalysen für Prognosen und eine optimierte Dimensionierung der Heizsysteme und deren Komponenten, um letztendlich die Effizienz und technische Zuverlässigkeit der Systeme zu erhöhen.
Innerhalb dieses Papers wird die Methodik zur Anforderungsanalyse sowie Entwicklung einer solchen Energie- und Zuverlässigkeits-Management-Plattform vorgestellt, welche auch die Entwicklung einer IT-Infrastruktur inkl. Schnittstellen für alle beteiligten Entitäten, Laboruntersuchungen und Datenanalysestrategien umfasst. Darüber hinaus werden erste Ergebnisse veröffentlicht.