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2023
Study
Titel
LOGSPAZE 4.0. Kurzstudie zur Simulation von Lastenradzustellungen
Titel Supplements
Entwicklung eines datenbasierten Modells zur Bewertung innovativer Zustellkonzepte in der Landeshauptstadt Stuttgart am Beispiel der Paketlogistik
Abstract
Die urbane Logistik bewegt sich zunehmend in einem Spannungsfeld zwischen der steigenden Nachfrage nach Logistikdienstleistungen und den Forderungen von Politik und Anwohnern nach einer lebenswerten, attraktiven und barrierefreien Stadt. Hierbei steht oftmals die Lebensqualität in Wohnquartieren den durch Lieferverkehre verursachten Verkehrsbehinderungen und Schadstoffemissionen gegenüber. Vielversprechende Konzepte, mit deren Hilfe diese Herausforderungen adressiert werden sollen, setzen vermehrt auf batterieelektrische Fahrzeuge. Die Bandbreite dieser reicht von batterieelektrischen LKW, über E-Kastenwägen bis hin zu elektrischen Kleinfahrzeugen wie Lastenrädern. Insbesondere diese bergen große Potenziale die Innenstadtlogistik effizient und nachhaltig zu gestalten. Neben einem niedrigeren Schadstoffausstoß, der allerdings davon abhängt, aus welchen Quellen der hierfür aufgewandte Strom stammt, haben Lastenräder aufgrund ihrer geringeren Größe Vorteile bei der Stellplatzsuche im urbanen Raum. Trotz aller Vorteile ist die Konzeption, Planung und Umsetzung von lastenradbasierten Zustellkonzepten mit einem hohen Aufwand und Risiken für Logistikdienstleister und städtische Akteure verbunden. Aufgrund des begrenzten Transportvolumens werden zum Betrieb von Lastenrädern innerstädtische Logistikflächen, sogenannte Mikro-Hubs für den Umschlag und die Lagerung von Paketsendungen benötigt. Diese lastenradbasierten Mikro-Hub-Konzepte können zwar eigenständig durch privatwirtschaftlich agierende Logistikunternehmen betrieben werden, für eine erfolgreiche Umsetzung bzw. zunächst das Erproben der Lösung im Stadtraum ist die Unterstützung von öffentlichen Planungs- und Verwaltungsstellen aber sinnvoll oder gar notwendig. Der öffentliche Beitrag kann vielfältig sein, sei es in Form Beratungs- und Unterstützungsleistungen bei der Identifikation geeigneter Logistikflächen, Vernetzung unterschiedlicher städtischer Akteure bis hin zu Anreizmaßnahmen beispielsweise der Förderung nachhaltiger Fahrzeugkonzepte.
Ziel des Projektes »LogSPAZE 4.0« ist es deshalb, frei verfügbare Datenbestände so aufzubereiten und mit im Vorgängerprojekt »LogSPAZE« erhobenen Forschungsdaten so zu verschneiden, dass diese zur Simulation nachhaltiger Logistikkonzepte genutzt werden können. Im Projekt wird die entwickelte Methode beispielhaft auf den Stadtbezirk »Stuttgart-Süd« angewandt. Hierzu wird ein Nachfragemodell konzipiert, welches abhängig der Einwohnerstruktur des Untersuchungsgebietes möglichst realitätsnahe Paketmengen generiert, welche anschließend im Gespräch mit Logistikexperten auf ihre Plausibilität geprüft wurden. Anschließend werden basierend auf diesem Paketaufkommen Lastenrad-Touren simuliert und deren Zustellleistung bewertet. Zur Berechnung der im Zustellgebiet anfallenden Paketmengen werden hauptsächlich frei verfügbaren Datenbestände des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt Stuttgart, sowie Open-Data-Bestände des Bundes herangezogen. Ebenso werden Datenbestände aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie öffentlich zugängliche Informationen, welche von Logistikdienstleistern bspw. im Rahmen von Pressemitteilungen veröffentlicht wurden, genutzt. Bestehende Datenlücken wurden soweit möglich mit Hilfe von »Machine-Learning-Algorithmen« geschlossen.
Verlag
Fraunhofer IAO
Project(s)
Entwicklung eines datenbasierten Modells zur Bewertung innovativer Zustellkonzepte in der Landeshauptstadt Stuttgart am Beispiel der Paketlogistik
Funder