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2022
Report
Titel
Massenermittlung und Abschätzung der Recyclingpotentiale von Abfällen an Stränden der deutschen Nord- und Ostsee
Titel Supplements
Ergebnisse eines Modellversuchs und Lessons Learnt
Kurzfassung
Abstract
Bereits seit einigen Jahren finden an deutschen Nord- und Ostseestränden Müll-sammlungen und -zählungen der an Stränden gefundenen Abfälle statt. Auf den Ergebnissen solcher stückzahlbezogenen „Strandmüll-Monitorings“ oder auch „Spülsaum-Monitorings“ basiert die EU-Einwegkunststoffrichtlinie, die Maßnah-men für besonders häufige und besonders schädliche Fundstücke vorsieht. Bis-lang existieren jedoch keine Studien zur Abschätzung der Gesamtmassen von Strandabfällen mit Fokus auf Kunststoffprodukte, die jährlich an den deutschen Nord- und Ostseestränden anfallen. Stückzahlen lassen keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die anfallenden Mas-sen der jeweiligen Abfallart zu. Daher können anhand der vorliegenden Monito-ring-Ergebnisse weder Abschätzungen zu den hiermit verbundenen Entsor-gungskosten noch zu den gegebenenfalls bestehenden Recyclingpotenzialen vorgenommen werden. Hinzu kommt, dass bisherige Bemühungen, die Massen der gefundenen Objekte zu quantifizieren, zu teilweisen sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Dies liegt u.a. daran, dass die Durchführung solcher Erhe-bungen mit verschiedenen wissenschaftlichen und praktischen Fragen sowie Herausforderungen verbunden ist – wie etwa der Frage, ob Feucht- oder Tro-ckengewichte erhoben werden sollten, wie hoch die Restfeuchte jeweils sein müsste und in der Praxis zu bestimmen wäre oder wie mit Anhaftungen von mineralischen Partikeln oder Biota im Rahmen einer solchen Datenerhebung um-zugehen ist. Ziel dieser Kurzstudie war es, die jährlich anfallen Strandmüllmassen auf Basis vorliegender Ergebnisse aus verschiedenen Strandmüll-Zählungen an der gesam-ten deutschen Nord- und Ostsee und die verbundenen Recyclingpotenzialen ab-zuschätzen, um anhand dieses Modellierungsversuchs die Herausforderungen und möglicherweise bestehenden Grenzen zu identifizieren und zu dokumentie-ren, die aus dem bisherigen stückzahlbezogenen Monitoring für die Durchfüh-rung solcher Abschätzungen für die wissenschaftliche Praxis resultieren.
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