Design Studie eines Gaming-Ansatzes für die visuelle Analyse persönlicher privater Daten

Die Menge und Komplexität an gespeicherten Daten im Internet haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Internetbetreiber speichern immer mehr Informationen ihrer Nutzer, um ihre Funktionen der Webseite aufrechtzuhalten oder um diese für Werbemaßnahmen zu verwenden. Internetnutzer haben es deswegen zunehmend schwerer, einen Überblick über ihre gespeicherten Daten bei diesen Providern zu erhalten. Oftmals ist es sogar zu undurchsichtig und zu intransparent, ob und welche Daten gespeichert werden. Die Anwendung TransparencyVis visualisiert diese Daten, so dass Nutzer ihre personenbezogenen Daten ausgewählter Provider im Tool zusammenführen und visuell erkunden können. Diese Daten müssen von den Anbietern gemäß der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. TransparencyVis zeigt dabei jeden Datenpunkt in einem Zeitliniengraph visuell kategorisiert nach der Art des gespeicherten Datenpunkts. Die großen Mengen an Datenpunkten können den Nutzer jedoch trotzdem überfordern. Diese Masterarbeit beschäftigt sich als Erweiterung des Tools TransparencyVis mit der Fragestellung, wie man mit einem Game Design, Informationsvisualisierung und Gamification basierenden Ansatz Nutzer dazu bringen kann sich mit seinen Daten in detaillierter Weise auseinanderzusetzen und ihm die Möglichkeit der Datenordnung zu geben, ohne die Motivation zu verlieren. Dazu wurde im Rahmen dieser Arbeit in einer Designstudie mit mehreren Iterationen ein Designkonzept entwickelt. Durch die Umsetzung eines Tile-Matching Puzzle Spiels, bei dem Datenpunkte als Spielsteine visualisiert werden, kann der Nutzer Datenpunkte den Aktionen Behalten, Ändern oder Löschen zuordnen. Eine weitere Funktion ist das Markieren von Datenpunkten als sensibel. Damit ist es dem Nutzer möglich, besonders kritische Datenelemente zu markieren. Im Rahmen einer Online-Evaluation wurde der Prototyp mit 15 Teilnehmern hinsichtlich pragmatischer und hedonischer Qualitäten untersucht. Aus dem daraus erhaltenen Feedback lässt sich sowohl das Potenzial des Gaming-Ansatzes erkennen als auch einige spannende Verbesserungen der Spielmechanik ableiten, so dass Nutzer in Zukunft stärker dazu motiviert sind, sich mehr mit ihren durch Dienstanbieter erfassten und gespeicherten Daten auseinandersetzen.

The amount and complexity of data stored on the Internet have increased enormously in recent years. Internet operators are storing more and more information about their users in order to maintain their website functions or to use them for advertising purposes. Therefore, internet users rate it increasingly difficult to get an overview of their stored data from these providers. Often it is even too opaque and intransparent whether and which data is saved. The TransparencyVis application visualizes this data by allowing users to combine their personal data from a selection of providers present in the tool. These data have to be offered on request by the providers in accordance with the European General Data Protection Regulation (GDPR). TransparencyVis shows each data point, in a timeline graph, visually categorized according to the type of stored data point. However, very large amounts of data points can easily overwhelm the user. As an extension of the tool TransparencyVis, this master thesis deals with the question of how an approach based on game design, information visualization and gamification can get users to deal with their data in a detailed way and give them the option of data ordering without losing motivation. For this purpose, a design concept was selected over several iterations in a design study. By implementing a tile-matching puzzle game in which data points are visualized as tiles, the user can assign data points to the actions keep, change or delete. Another function is the highlighting of data points as sensitive. This enables the user to mark particularly critical data elements for the rest of the game. As part of an online evaluation with 15 participants, the prototype was checked for the principles of pragmatic and hedonic qualities. The feedback obtained from this allows both the potential of a gaming approach to be recognized and some exciting improvements to the game mechanics to be derived, so that in the future users will deal more with their data they have collected and stored by service providers.