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2020
Conference Paper
Titel
Verlustminimierung in gekoppelten HS/HS-Netzen unter Nutzung einer mathematischen Optimierung
Abstract
Der steigende Anteil von Erzeugungsanlagen auf Basis von erneuerbaren Energien bei einem gleichzeitigen Rückgang von konventionellen Erzeugungsanlagen führt zu einem Wandel des Energieversorgungssystems. Um eine Steigerung des Stromanteils aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch zu realisieren, werden zunehmend dezentrale Energieerzeuger installiert und vornehmlich an das Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz angeschlossen. Die fluktuierende Wirkleistungseinspeisung der erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen verursacht unter anderem auch Änderungen der Blindleistungsbedarfe und -flüsse im Netz. Daher und wegen der Anforderungen übergeordneter und benachbarter Netzbetreiber hinsichtlich der Bereitstellung von Blindleistung an den Netzverknüpfungspunkten wird ein fortschrittliches Blindleistungsmanagement für den sicheren und stabilen Netzbetrieb notwendig. In dieser Veröffentlichung wird eine Methodik für das Blindleistungsmanagement zwischen zwei gekoppelten Hochspannungsnetzen unterschiedlicher Netzbetreiber präsentiert. Die Umsetzung des Blindleistungsmanagements erfolgt dabei mit einer mathematischen Optimierung und kann im Rahmen des Netzbetriebs zur Blindleistungsoptimierung zwischen den gekoppelten Hochspannungsnetzen eingesetzt werden. Aufgrund von regulatorischen Rahmenbedingungen und des verfügbaren Datenbestands des benachbarten Netzes werden Netzäquivalente sowie eine iterative Optimierungssteuerung eingesetzt (verteilte Optimierung) und mit einer Optimierung des gesamten Netzes (zentrale Optimierung) verglichen. Das Ziel der präsentierten Arbeiten ist dabei einen effektiven und verlustminimierten Netzbetrieb trotz gegebenen Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Im Ergebnis können durch den Einsatz der verteilten Optimierung die Netzverluste im Mittel um 7 % im Vergleich zum Ausgangszustand verringert werden. Die zentrale Optimierung erlaubt im Vergleich lediglich eine weitere Verbesserung um 2 %.