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2016
Conference Paper
Titel
Sprachmaskierung im Fahrzeuginnenraum
Abstract
In manchen Anwendungen ist es wünschenswert eine möglichst unverständliche Übertragung von Sprache zwischen Fahrzeuginsassen innerhalb eines Kfz sicher zu stellen. Ein wirksames Mittel hierfür kann das Abspielen von Maskiersignalen sein. Dabei ist jedoch zu beachten, dass neben der gewünschten Maskierwirkung auch Akzeptanzprobleme auftreten können, beispielsweise wenn das Maskiersignal zu laut ist, unangenehm klingt und über längere Zeiträume aktiviert ist. In dieser Studie wurden daher 16 verschiedene Signale mit unterschiedlicher zeitlicher und spektraler Struktur hinsichtlich ihrer Maskierwirkung und ihrer Lästigkeit bzw. ihres Störcharakters in realen Hörsituationen im Fahrzeuginnenraum untersucht. Zur Quantifizierung der Sprachverständlichkeit wurden psychometrische Funktionen des Oldenburger Satztests für alle Störgeräusche ermittelt. Anschließend wurde die Lästigkeit von gleichmäßig maskierenden Signalen mittels eines Skalierungsverfahrens bewertet. Die Daten zeigen, dass besonders durch sprachähnliche Maskierer eine hohe Reduktion der Verständlichkeit bei verhältnismäßig geringem Pegel erreicht werden kann, jedoch ein zu schnelles adaptives Anpassen an den Zielsprecher weder im Sinne der Maskierwirkung noch der Lästigkeit vorteilhaft ist. Effekte von Kopfbewegungen des potenziellen Zuhörers sowie Equalizer-Einstellungen des Abspielsystems werden anhand der Messdaten und Vorhersagen binauraler Sprachverständlichkeitsmodelle abgeschätzt und diskutiert. Im Allgemeinen sind die Modelle geeignet die wesentlichen Trends der gefundenen Maskierwirkung vorherzusagen und können somit die Entwicklung von Sprachmaskierungssystemen unterstützen.
Konferenz