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2015
Conference Paper
Title
Individualisierung von Hörunterstützung während eines Telefonats - Experimentelle Untersuchung der kognitiven Belastung und Nutzerakzeptanz
Abstract
In vorherigen Studien wurde gezeigt, dass viele Menschen mit Höreinschränkungen grundsätzlich von individualisierter Hörunterstützung in Telefonanwendungen profitieren würden. Bisher wurde jedoch noch nicht untersucht, ob eine vom Nutzer selbst durchgeführte Klanganpassung an seine eigenen Bedürfnisse auch während eines Telefongesprächs eingesetzt werden kann oder ob dies zu Problemen führt dem laufenden Gespräch zu folgen. In dieser Studie wurden daher die bei der Selbstanpassung auftretenden kognitiven Belastungen in einer realitätsnah nachgebildeten Gesprächssituation per Festnetztelefon experimentell erfasst. 17 leicht bis mittelgradig schwerhörige Probanden im Alter zwischen 63 und 81 Jahren sollten sich den Klang der über den Telefonhörer wiedergegebenen Sprache (mit und ohne Hintergrundkulisse am fernen Ende) über eine webbasierte Schnittstelle einstellen. Dieses ""Self-Fitting"" erfolgte entweder vor dem simulierten Gespräch oder zeitgleich hierzu. Die Signalverarbeitung der Hörunterstützung wurde auf einer Asterisk-Telefonanlage implementiert, so dass die reale Übertragungsstrecke einer Telefonverbindung verwendet werden konnte. Als Maß für die durch den Probanden aufgefasste Information wurden Raten korrekt wiedergegebener Wörter ermittelt. Obwohl die Ergebnisse auf eine geringfügige, zusätzlich eingeführte kognitive Last hindeuten, verbessert die Hörunterstützung bei vorhandenen Hintergrundgeräuschen die Performanz insgesamt. Zusätzlich kamen verschiedene sowohl etablierte als auch eigens konzipierte Fragebögen zum Einsatz, deren Auswertung auf eine hohe Akzeptanz des Systems unabhängig vom Versorgungsstatus des Probanden hindeutet.