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2009
Conference Paper
Titel
Bedrohung durch radiologischen/nuklearen Terror - Lehren aus Unfällen
Abstract
Nach Einschätzung verschiedener, auch staatlicher Organisationen ist ein Terroranschlag mit radioaktiven bzw. nuklearen Stoffen durchaus im Bereich des Möglichen. Da es Terroristen mittlerweile darum geht einen möglichst großen Schaden mit vielen Toten zu erzeugen wird auch der notwendige Aufwand für eine selbstgebaute Kernwaffe betrachtet. Wesentlich wahrscheinlicher ist jedoch der Bau einer sogenannten "schmutzigen Bombe" (radiologische Bombe). Unfälle mit radioaktiven oder nuklearen Stoffen sowie der illegale Handel damit zeigen das hohe Gefährdungspotential derartigen Materials in den Händen von Terroristen auf. So wurden nach dem Unfall in Goiânia mit einer Cs-Quelle 112 000 Personen untersucht und 3500 m3 radioaktiver Abfall entsorgt. Bei Kritikalitätsunfällen zeigt sich, dass diese oft sehr schwer beherrschbar sind und auch zu massiven Zerstörungen führen können. Ein gut geplanter Terroranschlag mit radioaktivem bzw. nuklearem Material kann leicht deutlich weiter reichende Folgen haben als ein Unfall. Auch wenn die Umsetzung einer "schmutzigen Bombe" nicht sofort viele Menschenleben fordert, so kann doch die Angst vor der Bestrahlung und das Risiko einer langfristigen Erkrankung Panik hervorrufen und zu einer Destabilisierung der öffentlichen Ordnung führen. Durch die radioaktive Kontamination können Stadtzentren über Jahre unbewohnbar werden, da eine Dekontamination praktisch nicht erfolgreich möglich ist. Entscheidend ist daher die Bedrohung frühzeitig zu erkennen und entsprechende Schutzvorkehrungen sowie vorbeugende Maßnahmen zu treffen.