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1996
Conference Paper
Title
Dioxine in der Papier- und Zellstoffherstellung
Abstract
Im Bereich der mit dem Sulfatverfahren arbeitenden Zellstoffindustrie konnte seit 1990 eine deutliche Abnahme der Dioxinkonzentrationen sowohl in Abwasser, Schlamm und Zellstoff festgestellt werden. Diese Abnahme ist insbesondere durch Änderung der Bleichsequenzen (ECF- und TCF-Bleichverfahren) erklärbar. Bei anderen Verfahren der Zellstoffbleiche wie dem Sulfit- oder Acetosolv-Verfahren waren seit jeher nur geringere Dioxinkonzentrationen nachweisbar. Allgemein kann in der Papierproduktion keine Neubildung von Dioxinen beobachtet werden. Bei der Produktion altpapierhaltiger Produkte stellt das eingesetzte Altpapier die hauptsächliche Eintragsquelle von Dioxinen dar. Die Emission erfolgt vor allem über das Endprodukt und zum Teil über Klär- und andere Schlämme. Ein Einfluß auf die PCDD/F-Gehalte in Papierprodukten durch Deinking und Akkumulierungseffekte ist festzustellen. Eine mögliche Quelle für Dioxine im Bereich der Altpapiere ist, neben bestimmten Druckfarben und Tallölen, der Eintrag durch in der Regel mit PCDD/F hochbelastetem technischen Pentachlorphenol aus diffusen Quellen. Der Einfluß ubiquitärer Verbreitung von Dioxinen auf die Gehalte von im Freien gelagerten Altpapieren ist gering. Bei der Produktion von rein primärfaserhaltigen Papieren ist weiterhin Sulfatzellstoff die wenn auch geringe Haupteintragsquelle von PCDD/F. Zwischen Produkten aus gebleichtem Zellstoff und AP-haltigen Produkten zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Kongenerenpattern der Dioxine. Altpapierhaltige Produkte weisen meist etwas höhere Gehalte an PCDD/F auf als korrespondierende Produkte, die aus Pimärfasern hergestellt wurden. In den letzten Jahren konnte sowohl bei den primärfaser- wie auch bei den altpapierhaltigen Produkten eine deutliche Abnahme der Dioxinkonzentrationen festgestellt werden.
Conference