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1989
Conference Paper
Title
Rationelle Energienutzung in den Industrieländern - Praxis und zukünftige Chancen
Abstract
Eine jährliche Verminderung der Energieintensität, des Verhältnisses von Primärenergieverbrauch zum Bruttosozialprodukt, lag über 15 Jahre lang bei 1,5 bis 2,5%/a. Die Potentiale rationeller Energienutzung sind damit bei weitem nicht ausgeschöpft. Denn das theoretische Potential liegt weit über 80%, bezogen auf den heutigen Primärenergieverbrauch: die Arbeitsfähigkeit einer Energieform wird heute kaum beachtet, so daß der exergetische Nutzungsgrad im Wärmebereich sehr häufig nicht einmal 10% beträgt. Er könnte durch mehr Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmetausch, Brückenkompression und Wärmetransformatoren sowie -pumpen auf 30 bis 40% gesteigert werden. Auch könnte der spezifische Nutzenergiebedarf durch Wärmedämmung, Katalysatoren, Enzyme, neue Regeltechniken und Werkstoffe vermindert werden. Hierzu kommen die Schließung energieintensiver Werkstoffkreisläufe durch höhere Recylingquoten und eine Resubstitution energieintensiver Werkstoffe durch Holz, pflanzliche Fasern und pflanzli che Chemierohstoffe. Diese technischen Möglichkeiten haben vielfach noch keine konkrete technische Lösung, deren Zeithorizonte auf Seiten der rationellen Energienutzung meist nur ein bis zwei Jahrzehnte betragen. Dagegen hat die Energiefachwelt auf der Energieangebotsseite einen Zeithorizont von vielen Jahrzehnten (HTR, Brüter, Photovoltaik, Fusion oder solarer Wasserstoff). Diese ungleiche Wahrnehmung der Handlungsmöglichkeiten führt zu einer ständigen Unterschätzung der Energieeinsparpotentiale.
Conference
Language
German
Keyword(s)