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2021
Study
Titel
Erfolgreich Additive Manufacturing nutzen im Werkzeugbau
Abstract
Additive Manufacturing (AM) besitzt das Potenzial, die industrielle Produktion wie wir sie heute kennen, tiefgreifend zu verändern und zu revolutionieren. Additive Schichtbauverfahren ermöglichen die Entstehung komplexester Bauteile und Strukturen aus bspw. einfachem Pulver. Dies eröffnet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten wie die Funktionsoptimierung und -integration oder bionische Leichtbaustrukturen. Nachhaltige Wettbewerbsvorteile können insbesondere durch Designfreiheit, Ressourceneffizienz und verkürzte Lieferzeiten erzielt werden. Dabei konstituiert vor allem der Paradigmenwechsel in Bezug auf eine stückzahl- sowie komplexitätsunabhängige Fertigung zuvor undenkbare Anwendungsgebiete und neuartige Geschäftsmodelle. AM stellt weltweit einen der größten Wachstumsmärkt e und eine der zehn industriellen Schlüsselbranchen in Deutschland dar. Gemäß des AMPOWER Reports wird ausgehend von einer globalen Marktgröße von 7,17 Mrd. im Jahr 2020 ein jährliches Wachstum von 20 % auf ein Marktvolumen von 17,83 Mrd. in 2025 prognostiziert. Dabei weist der für den Werkzeugbau besonders relevante Metall-AM-Markt mit fast 30 % das stärkste Wachstum auf. Diese Entwicklung kann von Werkzeugbaubetrieben als Chance oder Bedrohung gesehen werden, denn viele Betriebe fürchten, dass das Direct Manufacturing Werkzeuge auf lange Sicht obsolet machen könnte. Eine detaillierte Analyse offenbart jedoch, dass AM für Werkzeugbaubetriebe enorme Potenziale birgt. Durch die Unikatfertigung hochkomplexer Bauteile und die Abdeckung der gesamten Prozesskette zur industr iellen Nachbearbeitung additiv gefertigter Bauteile ist der Werkzeugbau für AM prädestiniert. Eine umfassende Befragung deutschsprachiger Werkzeugbaubetriebe hat jedoch gezeigt, dass viele Unternehmen noch wenig Erfahrung mit AM gemacht haben und Schwierigkeiten sehen, geeignete Anwendungen für neue Geschäftsmodelle im Kontext von AM zu identifizieren. Die Studie Erfolgreich Additive Manufacturing nutzen im Werkzeugbau stellt daher den quantitativen Status quo von AM in der Branche Werkzeugbau dar und soll zudem als erste Handreichung und Leitfaden dienen, um Werkzeugbaubetrieben den Einstieg in die additive Fertigung zu erleichtern.
Author(s)
Verlag
Fraunhofer IPT
Verlagsort
Aachen