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2017
Study
Title
Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems in Deutschland. Modul 6: Restriktionsarmes Szenario
Title Supplement
Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Abstract
Das restriktionsarme Szenario ist eine spezielle Variante des Basisszenarios (Modul 3). Im restriktionsarmen Szenario werden einige der im Basisszenario vorgegebenen Nebenbedingungen aufgegeben, um deren Gesamtheit hinsichtlich ihrer Kostenwirkung zu bewerten. Zum einen gibt es im restriktionsarmen Szenario im Vergleich zum Basisszenario noch weniger technologiespezifische Vorgaben hinsichtlich des zukünftigen Ausbaus der erneuerbaren Energien im Stromsektor. Dem Modell wird lediglich noch vorgegeben, dass in 2020 6,5 GW Windenergieanlagen auf See errichtet sein müssen. Darüber hinaus gibt es keinen festgelegten Mindestzubau bei Wind auf See. Ebenso wird bei der Photovoltaik im Vergleich zum Basisszenario weder ein Mindestzubau von 52 GW noch ein Mindestanteil von Aufdachanlagen vorgegeben. Zum anderen sind als weitere Änderung CCS-Technologien auch im Stromsektor zugelassen, die im Basisszenario nur in ausgewählten Industrieprozessen zum Einsatz kommen. Ferner wird im Gegensatz zu den anderen Zielszenarien im restriktionsarmen Szenario keine (vollständige) Erdverkabelung bei Gleichstromleitungen (HGÜ) unterstellt. Das restriktionsarme Szenario treibt damit den Kostenoptimierungsgedanken des Basisszenarios noch weiter. Durch den größeren Lösungsraum, der dem Modell infolge der weggefallenen Nebenbedingungen zur Verfügung steht, ist das restriktionsarme Szenario das einzige Zielszenario, das geringere Systemkosten aufweist als das Basisszenario. Dabei werden jedoch die mit der Aufhebung der Nebenbedingungen verbundenen Akzeptanzprobleme und negativen ökologischen Wirkungen (siehe hierzu Modul U) ausgeblendet. Insofern weist das restriktionsarme Szenario in besonderem Maße einen fiktiven Charakter auf und dient vor allem dem Verständnis von Wirkungszusammenhängen.
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