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1995
Study
Title
Technik-Visionen nach der Jahrtausendwende. Delphi-Studie: Was Konstrukteure und Entwickler wissen sollten
Title Supplement
Beitrag zum 6. Forum für Konstruktion und Entwicklung, München, 15./16. November 1995
Abstract
Diese Darstellungen stützen sich auf den 1993 veröffentlichten Delphi-Bericht zur Entwicklung von Wissenschaft und Technik des Fraunhofer-Institutes für Systemtechnik. Aus Unternehmenssicht dürfte es wichtig sein, Delphi-Untersuchungen in den Kontext verschiedener Methoden der Technikbewertung zu stellen. Das grundlegende Prinzip des Delphi-Ansatz ist, in mehreren Befragungsrunden von einem ausgewählten Expertenkreis sich zunehmend annähernde Einschätzungen zu erhalten. Die in Deutschland durchgeführte Befragung hielt sich eng an den japanischen Fragenkatalog. Die von einer japanischen Fachkommission ausgewählten Fragen sind in 16 Themengebiete unterteilt. Die schwierigste Aufgabe im deutschen Delphi-Projekt war die Identifikation der Experten. Daraus betrachtet werden die umweltrelevanten Techniken sowie Visionen, die sich mit Material und Verfahrenstechniken befassen. Die Technikvisionen mit potentiell positiven Auswirkungen auf unsere Umwelt erhalten von deutschen Experten die höchsten Wichtigkeitsbewertungen. Sie sind aber oft recht skeptisch, was die Verwirklichungszeitpunkte angeht. Besonders erfreulich ist aus deutscher Sicht, daß der deutsche F&E-Stand bei sehr vielen Fragen von der Mehrzahl der Delphi-Experten als führend eingestuft wird. Deutsche Stärken werden insbesondere in den Fachgebieten Verkehr, Stadtplanung/Architektur/Bauwesen, Ökologie, Energie und Rohstoffe gesehen. Geteilt wird auch die gängige Kritik zur relativen Schwäche bei der Umsetzung neuer Technologien aus der Grundlagenforschung. Bei den Visionen aus dem Bereich Material- und Verfahrenstechniken wird am Beispiel von Technikvisionen zum umweltschonenden Produzieren und Bauen auf die von Delphi-Experten wahrgenommenen Hemmnisse eingegangen. Eine der Fragen zu jeder Technikvision richtete sich auf die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit für die Verwirklichung. Hier gibt es einen auffallenden Unterschied in der Beurteilung zwischen den deutschen und japanischen Experten.