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2018
Book Article
Title
Die Lebenszyklusbetrachtung als Wegweiser für Recyclingtechnologien und Rohstoffe
Abstract
Viele Recyclingtechnologien weisen ein großes ökologisches und ökonomisches Potential auf. Genau dieses Potential wird allerdings oft nicht eindeutig beleuchtet, insbesondere im Entwicklungsstadium vieler Recyclingtechnologien. Dadurch können Kommunikationsmöglichkeiten nicht ausreichend genutzt werden und es kann zu Fehlinterpretationen kommen. Diese beruhen zum Teil auf einen suboptimal gewählten Anwendungsfall, der oftmals bereits vor Projektbeginn festgelegt wurde. Um allerdings das umfassende Potential einer Recyclingtechnologie im ökologischen und ökonomischen Bereich aufzuzeigen, muss der Betrachtungsraum für das System erweitert werden. Zudem ist es essentiell die Quantität und Qualität der gewinnbaren Sekundärmaterialien in die Bewertung zu integrieren. Beide Teile sind für die Potentialbewertung entscheidend. Im ersten Teil dieser Veröffentlichung wird die Recyclingtechnologie ökologisch und ökonomisch bewertet. Zudem wird geprüft, ob der ursprünglich angedachte Anwendungsfall für diese Technologie aus ökologischer und ökonomischer Sicht geeignet ist, oder ob die Technologie in einem anderen Einsatzgebiet zielführender eingesetzt werden kann. Die Identifizierung besonders geeigneter Anwendungsfälle für Recyclingtechnologien lässt sich über den Break-Even Punkt ermitteln. Im zweiten Teil rückt die Qualität und Quantität des erzeugten Zielelements in den Fokus. Hierzu ist eine Zusammenführung von LCA- und MFA-Methodik sinnvoll. Hierdurch werden die Stärken beider Methoden verknüpft. Eine Stärke der MFA ist die Visualisierung und Aufschlüsselung der Massenströme in einem definierten Bilanzierungsraum (Quantität), eine Stärke der LCA ist die Prozesskettenbetrachtung wodurch Qualitätsstufen und Rückführungsmöglichkeiten identifiziert werden. Zusammengeführt können sie den ökologischen und ökonomischen Raum einschränken und zeitgleich neue Möglichkeiten der Marktverknüpfung zwischen Abfallerzeugern, Rohstoffabnehmer und -produzenten erzeugen. Angebot und Nachfrage rücken somit näher zusammen.