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2018
Journal Article
Title
Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen der Schnittqualität lamellärer Keratotomien nach Anwendung des Wavelight-Femtosekundenlasers (FS-200)
Title Supplement
Welchen Einfluss haben Spotabstand und zusätzlicher Tunnel?
Other Title
Scanning electron microscopic investigations of cutting edge quality in lamellar keratotomy using the Wavelight femtosecond laser (FS-200): What influence do spot distance and an additional tunnel have?
Abstract
Background: Femtosekundenlaser (fs-Laser) sind etablierte Schneidinstrumente für die Anlage von LASIK-Schnitten. Frühere Untersuchungen zeigten häufig noch rauere Schnittflächen nach Anwendung von fs-Lasersystemen im Vergleich zu den lamellären Keratotomien mechanischer Mikrokeratome. Beim Schneiden der Hornhaut mit fs-Lasern kommt es zu einer intrastromalen Gasentwicklung, welche bei ausbleibender Ableitung einen potenziell negativen Einfluss auf die Schnittqualität hat. Deshalb wählen einige Hersteller den Weg der Gasassimilation in sog. Pockets. Das untersuchte System erzeugt einen Tunnel, welcher im Bindehautbereich mündet. Ziel dieser Arbeit war es, sowohl die Auswirkungen nach Anlage eines Tunnels als auch den Einfluss unterschiedlicher Spotabstände auf die Qualität von Schnittflächen und -kanten zu untersuchen. Material und Methoden: In der experimentellen Studie an frisch enukleierten Schweineaugen (n = 15) wurden folgende Schnittserien mit dem FS-200 (Fa. Wavelight, Erlangen, Deutschland) durchgeführt: 1. werkseitige Standardeinstellung (Spot- und Line-Separation 8 µm); 2. mit Tunnel zur Gasableitung; 3. ohne gasableitenden Tunnel; 4. mit vergrößertem Spotabstand (Spot- und Line-Separation 9 µm statt 8 µm); 5. mit verringertem Spotabstand (Spot- und Line-Separation 7 µm statt 8 µm). Anschließend erfolgten rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen (FEI Quanta 650, Hillsboro, USA) der Schnittkanten und -flächen sowie des Tunnels. Die Auswertung erfolgte anhand eines etablierten Scores. Ergebnisse: Das aktuelle Lasersystem (200 Hz) erzeugt glatte Schnittflächen und -kanten der fs-Laserschnitte. Die gegenüber den Standardeinstellungen veränderte Laserpulsdichte mit verringertem oder erhöhtem Abstand zwischen den Pulsen brachte keine weitere Verbesserung der Oberflächenqualität. Der potenziell gasableitende Tunnel ließ sich im Rasterelektronenmikroskop darstellen. Bei Schnitten ohne diesen Tunnel zeigten sich aufgeraute Schnittflächen und Unregelmäßigkeiten wie Randunschärfen an den Schnittkanten. Schlussfolgerung: Beim Einsatz des FS-200-fs-Lasers werden LASIK-Schnitte mit sehr glatten Schnittflächen und scharfen Schnittkanten erreicht. Das gilt nur, solange ein zusätzlicher Tunnel bis unter die Bindehaut mit dem fs-Laser angelegt wird. Es ist davon auszugehen, dass das entstehende Gas durch diesen Tunnel wirkungsvoll abgeleitet wird. Die Anlage des Tunnels stellt eine neue Möglichkeit dar, um bisherige Techniken der Gasassimilation in tiefer gelegenen Schnittbereichen zu ersetzen.