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2015
Journal Article
Title
Ultraschallbewegungstracking für die Strahlentherapie
Other Title
Ultrasound motion tracking for radiation therapy
Abstract
Hintergrund In der modernen Strahlentherapie kann die Dosis mit einer Genauigkeit von 1-2 mm appliziert werden, sofern die Position der Zielstruktur genau bekannt ist. Liegt diese Zielstruktur (der Tumor) jedoch in der Lunge oder im Abdomen, können u. a. die Atmung oder die Peristaltik zu einer substanziellen Bewegung des Zielvolumens führen. Methoden Verschiedene Methoden zur intrafraktionellen Bewegungsdetektion bzw. -kompensation werden zurzeit untersucht oder schon in der Klinik angewendet. Die Sonographie ist eine vielversprechende Option, die nun kurz vor der klinischen Implementierung steht. Hoher Weichteilkontrast, Echtzeitfähigkeit, Verzicht auf ionisierende Strahlung sowie relativ geringe Anschaffungskosten zeichnen den Ultraschall besonders für diesen Zweck aus. Ultraschallbewegungstracking ist ein bildbasierter Ansatz, d. h. das Zielvolumen oder eine damit verbundene Struktur werden direkt beobachtet und deren Bewegung automatisch auf dem Ultraschallbild nachverfolgt. Diverse Algorithmen stehen derzeit zur Verfügung, die sowohl aus 2-D- als auch 3-D-Bildern die aktuellen Koordinaten einer Zielstruktur liefern. Die Auswahl eines passenden Schallfensters ist jedoch nicht trivial, und ein Goldstandard für die Positionierung und Halterung des Schallkopfs wurde noch nicht erarbeitet. Außerdem sind die Verarbeitung der Koordinateninformation an der Therapieeinheit sowie die dynamische Anpassung des Strahlfeldes große Herausforderungen. Schlussfolgerung Es ist offen, ob sich Ultraschallbewegungstracking in der klinischen Routine etabliert, obwohl alle technischen Voraussetzungen als erfüllt angesehen werden können, sodass weiterhin spannende Entwicklungen in diesem Forschungsfeld zu erwarten sind.