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2015
Journal Article
Title
Hygrothermische Gebäudesimulation macht Beurteilung verschiedener Lüftungsstrategien möglich
Abstract
Effizientes Lüften trägt nicht nur entscheidend zur Behaglichkeit und Hygiene im Raum bei, sondern ist auch bedeutend für den Energiebedarf von Gebäuden. Früher hat sich die Luft noch weitgehend ohne aktives Zutun durch Undichtigkeiten - besonders bei den Fenstern - regelmäßig ausgetauscht. Bei modernen Gebäuden ist dies nicht mehr der Fall. Heute muss der Nutzer aktiv eingreifen, um dauerhaft hygienische und komfortable Bedingungen sicherzustellen. Ist keine mechanische Lüftungsanlage vorhanden, erfolgt dies in der Regel manuell durch das Öffnen der Fenster. So einfach diese Tätigkeit auch wirkt, so komplex ist es dabei, die ideale Balance zwischen einem ausreichenden Luftaustausch zur Sicherstellung hygienischer Bedingungen und der Minimierung der Lüftungswärmeverluste zu finden. Mit Hilfe dynamischer hygrothermischer Gebäudesimulation können für konkrete Gebäude unter realen Bedingungen Lüftungskonzepte entwickelt und deren Effizienz untersucht werden. In dem hier untersuchten Anwendungsfall soll die natürliche Lüftung in einem Einfamilienhaus (Bild 1) in Holzkirchen (südlich von München) untersucht werden. Dafür werden verschiedene Fensteröffnungszeiten angesetzt, hauptsächlich beeinflusst von den Außenklima-Bedingungen und einer stochastisch ermittelten Nutzerinteraktion. Der dadurch erzielbare natürliche Luftwechsel wird mit der Gebäudesimulationssoftware »WUFI Plus« berechnet, wodurch Aussagen zur Behaglichkeit, Hygiene und zum Energiebedarf in Abhängigkeit vom Nutzer-Fensteröffnungsverhalten gemacht werden können.