Options
2015
Book Article
Title
Raumlufttechnik und Klimakältesysteme
Abstract
Raumlufttechnische (RLT) Anlagen werden zur Konditionierung der Luftqualität in Gebäuden eingesetzt und lassen sich zunächst anhand der zur erfüllenden thermischen Luftbehandlungsfunktionen in Lüftungs‐, Teilklima‐ und Klimaanlagen unterteilen (Abb. 17.1). Klimaanlagen stellen den vollen Funktionsumfang durch Heizen, Kühlen sowie Be‐ und Entfeuchten der Raumluft bereit, während Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nur eine Luftbehandlungsfunktion (Heizen) erfüllen. Die Aufbereitung der Außenluft erfolgt entweder zentral mit Verteilung der Zuluft über Luftkanäle im Gebäude oder dezentral direkt in den zu konditionierenden Räumen. Des Weiteren können die Systeme anhand des Mediums zur Einbringung der Kühl‐ und Wärmeenergie unterschieden werden. Bei Nur‐Luft‐Systemen erfolgt eine zentrale Aufbereitung ausschließlich über die zugeführte Frischluft. Darunter fallen zentrale Lüftungsanlagen sowie Klimaanlagen, mit denen Kühllasten durch Einbringung kalter Luft gedeckt werden. Luft‐Wasser‐Systeme verfügen neben einer RLT‐Anlage über einen zusätzlichen Kaltwasserkreislauf zur Abfuhr der Kühllast. Zur Einbringung der zentral konditionierten Außenluft werden dabei Induktionsanlagen und Gebläsekonvektoren eingesetzt. Bei Nur‐Wasser‐Systemen wird die Raumkühlung über die Bauteilaktivierung, welche die thermische Gebäudemasse nutzt, oder Flächenkühlsysteme wie Kühldecken erreicht. Ein Luftaustausch findet nicht statt oder wird durch eine separate Lüftungsanlage realisiert. Dezentrale Luft‐Kältemittel‐Systeme umfassen Raumklimageräte, bei denen die Kältemaschine ganz oder teilweise im zu klimatisierenden Raum aufgestellt ist. Bei Kompaktgeräten sind wie bei zentralen Klimakältesysteme alle Teile der Kältemaschine in einem Gerät verbaut, während Splitanlagen über eine Innen‐ und eine Außeneinheit verfügen. Bei Multisplitanlagen versorgt eine Außeneinheit mehrere Inneneinheiten.