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2013
Journal Article
Title
Stein erweichende Blitze, Wände dämmende Pflanzen oder Schall schluckende Löcher
Abstract
Die Welt wird in den kommenden zwei Jahrzehnten die größte Völkerwanderung der Geschichte erleben. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich ein Ansturm auf die großen Metropolen abgezeichnet. Schon heute leben mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Für das Jahr 2050 erwarten die Experten der Vereinten Nationen einen weiteren Anstieg auf 75 Prozent. Städte von heute müssen sich deshalb zeitig auf diesen Zulauf vorbereiten, um Metropolen von Morgen zu werden. Mit neuen Technologien wie beispielsweise Blitzen, die Beton recyceln oder Wasserpflanzen, die als nachhaltiger Dämmstoff fungieren, macht das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP insbesondere im Baubereich einen großen Schrill in Richtung urbane Zukunft. Das Wachstum und der Wandel der Städte wird die Entwicklung im 21. Jahrhundert entscheidend beeinflussen, denn der Wettlauf um eine ökologisch nachhaltige Zukunft findet vor allem in den urbanen Zentren statt. "Menschen einer stetig wachsenden Bevölkerung, in einer zunehmend alternden Gesellschaft, die in immer größeren Städten leben bei zugleich schwindenden Ressourcen, haben steigende Anforderungen an Komfort und Behaglichkeit von Gebäuden und Siedlungsstrukturen. Darauf müssen wir vorbereitet sein", erklärt Prof. Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer IBP. Die Aufgaben des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP konzentrieren sich auf Forschung, Entwicklung, Prüfung, Demonstration und Beratung auf den Gebieten der Bauphysik. Dazu zählen z. B. der Schutz gegen Lärm und Schallschutzmaßnahmen in Gebäuden, die Optimierung der Akustik in Räumen, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Optimierung der Lichttechnik, Fragen des Raumklimas, der Hygiene, des Gesundheitsschutzes und der Baustoffemissionen sowie die Aspekte des Wärme-, Feuchte- und Witterungsschutzes, der Bausubstanzerhaltung und der Denkmalpflege. Über eine ganzheitliche Bilanzierung werden Produkte, Prozesse und Dienstleistungen unter ökologischen, sozialen und technischen Gesichtspunkten analysiert, um damit die Nachhaltigkeit, die nachhaltige Optimierung und die Förderung von Innovationsprozessen zu bewerten. Die Forschungsfelder Bauchemie, Baubiologie und Hygiene sowie das Arbeitsgebiet Betontechnologie komplettieren das bauphysikalische Leistungsspektrum des Instituts. Der Standort Kassel verstärkt die traditionellen Aktivitäten auf den Gebieten der rationellen Energieverwendung und bündelt die Entwicklung von anlagentechnischen Komponenten. In diesem Beitrag finden sich Informationen zu sechs beispielhaften Projekten des Fraunhofer IBP.