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2010
Book Article
Title
Energetische, ökologische und ökonomische Bewertung einer Fassadendämmung im Bestand
Abstract
Aus bauphysikalischer Sicht muss für alle Gebäude der Energieverbrauch in erster Priorität durch passive Maßnahmen auf ein Minimum reduziert werden. Dabei spielt die Reduktion der Transmissions- und Lüftungswärmeverluste die wesentliche Rolle. Der sich dann einstellende Restenergiebedarf sollte möglichst durch Verwendung regenerativer Energieträger abgedeckt werden. Dämmmaßnahmen der Gebäudehülle sind nicht nur als äußerst wirkungsvoll einzustufen, sie sind auch zeitlich betrachtet die erste zu planende Maßnahmen, oder, falls begrenzte Budgets zur Verfügung stehen, die einzig umzusetzende Sanierungsmaßnahme. Die Festlegung der für ein bestimmtes Gebäude optimalen Dämmstoffdicke scheint zunächst ein triviales Problem zu sein. Verfolgt man aber so manche Diskussion zwischen Planer und Bauherrn, so liegen Welten zwischen den Vorstellungen der beiden Personengruppen. Zwischen der Aussage, es sei keine zusätzliche Dämmung erforderlich bis hin zu den als optimal angesehenen 50 cm Dicke scheint die Variabilität beliebig zu sein. Dieser Beitrag soll zur Versachlichung der Diskussion über Begrifflichkeiten sowie über die Bestimmung optimaler Dämmstoffschichten dienen. Zunächst wird in einem kurzen Abriss erläutert, wie sich eine Sanierung von einer Modernisierung und jene von einer Instandhaltung unterscheidet. Es werden also Begriffsdefinitionen gegeben. Anschließend sollen unterschiedliche Bilanzierungsmethoden beleuchtet und auf ein Beispielobjekt angewandt werden. Es handelt sich dabei um ein Bestandsgebäude, an dem eine Instandhaltung bzw. Modernisierung der Fassade ansteht. Dabei wird nicht Wert gelegt auf die Angabe von Einzelzahlen, z.B. für die optimale Dämmstoffdicke, sondern vielmehr wird eine Bewertung der verschiedenen Kalkulationsmethoden in den Fokus gestellt.