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2009
Book Article
Title
Lärmschutzwände - Akustische Wirksamkeit und stadtbauphysikalische Aspekte
Abstract
Lärmschutzwände sind lang gestreckte oder anders geformte Schallschirme, die eine freie Ausbreitung des von insbesondere Straßen und Schienenwegen ausgehenden Schalls verhindern. Sie gewinnen im städtebaulichen Lärmschutz ständig an Bedeutung. Stadtbauphysikalisch sind Lärmschutzwände komplexe Bauteile, die eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten in sich bergen. Die Nichtbeachtung ihrer Wechselwirkung mit der vorhandenen bzw. zu errichtenden Bebauung, z.B. in Wohngebieten, führt häufig zur Reduzierung, wenn nicht zur Aufhebung ihrer Abschirmwirkung. Die Wechselwirkungen zwischen der Lärmschutzwand und dem Mikroklima sind vielseitig, komplex und zum Teil schwer erfassbar. Im Nahbereich der Lärmschutzwand, bis zirka 100 m, ist kein Einfluss der Windrichtung, der Windstärke oder der Windströmung auf die Schallausbreitung erkennbar. Erst mit zunehmendem Abstand nimmt dieser Einfluss auf die Geräuschimmissionen zu. Öffnungen, d.h. Lücken oder Durchlässe in einer Lärmschutzwand, reduzieren die Abschirmwirkung und können die Minderung der Windgeschwindigkeiten ins Gegenteil umkehren. Mit zunehmender Entfernung beeinflussen die meteorologischen Einflüsse die Schallausbreitungsbedingungen und bestimmen auch die Wirksamkeit von Lärmschutzwänden. Daher ist es erforderlich, Lärmschutzwände nicht nur akustisch, sondern ganzheitlich zu betrachten, um ihre akustische Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Akzeptanz zu gewährleisten.