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2009
Journal Article
Title
Determinanten der Wassernachfrage in Deutschland
Abstract
Die Bedeutung unterschiedlicher sozio-ökonomischer und ökologischer Einflussfaktoren auf den spezifischen Wasserverbrauch von Haushalten wurde anhand einer detaillierten ökonometrischen Analyse, die etwa die Hälfte aller deutschen Haushalte umfasst, untersucht. Für die Wasserver- und Abwasserentsorgung besitzt die künftige Entwicklung des Wasserverbrauchs auf Grund der damit verbundenen technischen und ökonomischen Konsequenzen große Bedeutung. Aus den Untersuchungen ergeben sich hinsichtlich der zukünftigen sozio-ökonomischen und ökologischen Entwicklungen folgende Konsequenzen für den spezifischen Wasserverbrauch von Haushalten: Die für Deutschland zu erwartenden Entwicklungen bei den Einflussfaktoren Haushaltsgröße, Durchschnittsalter (alternde Bevölkerung auf Grund des demografischen Wandels), Anzahl der Regentage im Sommer (auf Grund der zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels) und Einkommen werden zu einem Anstieg des spezifischen Wasserverbrauchs beitragen. Dem stehen mögliche Auswirkungen durch Veränderungen bei den Wasser- und Abwasserpreisen gegenüber. Hinsichtlich der künftigen Preisentwicklung sind unterschiedliche Einflussfaktoren zu berücksichtigen. Ein stärkerer Anstieg der Wasser- und Abwasserpreise würde dann zu einem Rückgang des spezifischen Wasserverbrauchs führen in Abhängigkeit von der Einkommensstruktur der Region. Für die Gesamtentwicklung des zukünftigen Wasserverbrauchs spielen die Veränderungen bei den Einflussfaktoren auf den spezifischen Wasserverbrauch, die Bevölkerungsentwicklung im Versorgungsgebiet sowie die Entwicklung bei den über das öffentliche Netz ver- und entsorgten Gewerbe- und Industriekunden eine Rolle. Auf Grund der sehr unterschiedlichen regionalen Entwicklungen beispielsweise hinsichtlich des demografischen Wandels oder der globalen Klimaveränderungen, aber auch hinsichtlich der zu erwartenden Preisveränderungen oder der Entwicklungen im Bereich Industrie und Gewerbe sind umfassende Analysen auf regionaler Ebene unter Berücksichtigung aller relevanter Randbedingungen weiterhin notwendig