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2008
Book Article
Title
Begrünte Holzdächer ohne Dampfbremse
Abstract
Flachdächer mit Begrünung werden in der Regel auf der Außenseite mit relativ diffusionsdichten Bahnen ausgeführt, um ein Eindringen von Feuchte aus der Substratschicht in die Konstruktion zu verhindern. Bauphysikalisch ist das Anordnen einer Schicht mit hohem Diffusionswiderstand auf der Außenseite der Konstruktion bei mitteleuropäischen Klimaverhältnissen eher ungünstig, da bei normaler Wohnraumnutzung im Jahresmittel ein deutliches Wasserdampfpartialdruckgefälle von innen nach außen herrscht und sich somit durch die Konstruktion nach außen wandernde Feuchte vor der Dachbahn staut. Wenn die tragende Konstruktion aus feuchteempfindlichen Holzwerkstoffen besteht, ist also besonders darauf zu achten, dass ein Feuchtetransport aus dem Innenraum in die Konstruktion im Winter möglichst unterbunden wird bzw. dennoch eingedrungene Feuchte im Sommer wieder austrocknen kann. In der Regel geschieht dies über die Wahl einer geeigneten Dampfbremse mit entweder hohem Sperrwert oder in Abhängigkeit von der relativen Feuchte variablem Diffusionswiderstand. Einige Hersteller bieten für Flachdächer Fertigelemente an, die aus einem verleimten und gedämmten Holzhohlkasten bestehen. Da diese Elemente auf der Innenseite keiner weiteren Bearbeitung bedürfen, ist hier das Anbringen einer Dampfbremse unerwünscht. Ob eine solche Konstruktion trotzdem auf der Außenseite begrünt werden kann und welche zusätzlichen Maßnahmen dafür erforderlich sind, ist Gegenstand dieses Beitrags.