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2003
Journal Article
Titel
Luftverunreinigung aus Baustoffen?
Abstract
In Industrieländern verbringt die Mehrzahl der Menschen etwa 90 % ihrer Lebenszeit in Innenräumen von Gebäuden. Entsprechend groß ist die Sensibilität der Öffentlichkeit gegenüber möglichen Beeinträchtigungen der Wohnumwelt durch luftverunreinigende Stoffe. Verstärkend wirkt eine Vielzahl von Berichten, welche gesundheitliche Probleme und Befindlichkeitsstörungen mit dem häuslichen Umfeld oder mit einzelnen Gebäuden in Verbindung bringt. Zur Zeit besteht selbst traditionellen, bewährten Baustoffen gegenüber eine gewisse Skepsis. Eine besondere Rolle spielen hierbei Materialgerüche. Sofern bestimmte Geruchswahrnehmungen nicht dem üblichen Nutzungsverhalten von (Wohn-)Räumen, wie z.B. Reinigungsmaßnahmen oder der Nahrungszubereitung, zugeordnet werden können, sondern von einzelnen Materialien wie Bauprodukten, Innenausstattungsmaterialien oder Haushaltsgeräten emittiert werden, bilden Gerüche vielfach den Auslöser von Ängsten gegenüber gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Materialausgasungen oder den (angeblichen) Grund für Befindlichkeitsstörungen. Im Sinne einer Versachlichung der gelegentlich emotional geführten Diskussion hierüber, informiert der Beitrag über Messverfahren, welche im Fraunhofer-Institut für Bauphysik hierzu eingesetzt und z.T. entwickelt werden, Messergebnisse, Bewertungsmöglichkeiten sowie einen Ausblick auf die Vermeidung von befindlichkeitsstörenden Materialgerüchen.