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2003
Book Article
Title
Energieeinsparung ohne Feuchteschäden. Dampfbremsen statt Dampfsperren!
Abstract
Die Frage, ob dampfdichte Dampfsperren oder moderate Dampfbremsen mit speziellen Eigenschaften für einen besseren Feuchteschutz sorgen, stellt sich nicht nur im Neubau. Auch bei der energetischen Ertüchtigung der Altbausubstanz wird der Planer oder ausführende Handwerker mit zum Teil schwer lösbaren Feuchteschutzproblemen konfrontiert, wenn es gilt die Vorgaben der EnEV möglichst kostengünstig zu erfüllen. Dabei kann insbesondere der Einsatz von herkömmlichen Dampfsperren für den Tauwasserschutz unerwünschte Nebenwirkungen haben. Häufig sind traditionelle Wand- und Dachkonstruktionen, wie z. B. Fachwerkwände oder Steildächer mit dampfdichter Vordeckung (Dachpappe) darauf angewiesen, auch zur Raumseite hin austrocknen zu können. Wird dies durch Dampfsperren verhindert können kleine Ausführungsmängel rasch zu großen Feuchteschäden führen. Durch die Betrachtung des instationären Temperatur- und Feuchteverhaltens von Außenbauteilen wird deutlich, dass der Versuch einer hermetischen Abdichtung häufig große Nachteile besitzt und besser durch ein kontrolliertes Feuchtemanagement ersetzt werden sollte. Das heißt, statt Dampfsperren lieber dampfbremsende Bauteilschichten einzusetzen oder auf spezielle Dampfbremsen mit variablem Diffusionswiderstand bzw. kapillarer Saugfähigkeit zurückzugreifen, um ein ausreichendes Trocknungspotential sicher zu stellen. Anhand von Labor- und Freilandversuchen wird gezeigt, wie solche Dampfbremsen funktionieren und welchen Einfluss sie im Vergleich zu konventionellen Dampfsperren auf das Feuchteverhalten von Bauteilen haben.