Options
2001
Journal Article
Title
Testverfahren für inhalative Testung auf allergenes Potenzial
Abstract
Es besteht ein zunehmender Bedarf an geeigneten Methoden zur prospektiven Identifizierung des allergenen Potenzials von Industriechemikalien im Atemtrakt. Zu diesem Zweck wurden Tiermodelle etabliert, die nach entsprechender Sensibilisierung mit Prüfsubstanzen ähnliche allergische Atemwegsreaktionen zeigen wie der Mensch. Durch mehrfache systemische, d. h. nichtinhalative Gabe der Prüfsubstanz wird eine Sensibilisierung der Versuchstiere induziert und dann durch inhalative Allergenexposition eine akute Atemwegsverengung provoziert (Bronchialobstruktion, frühe allergische Antwort), welche mit einer Lungenfunktionsmessung erfasst wird. In der späten allergischen Phase erfolgt eine unspezifische Provokation zur Prüfung einer induzierten bronchialen Überempfindlichkeit, und es werden die IgE-Antikörper-Konzentration im Serum sowie die induzierte lokale Entzündung in der Lunge (Eosinophilie) mittels bronchoalveolärer Lavage bestimmt.Von den vorhandenen Modellen wird das Meerschweinchenmodell aufgrund seiner Grenzen und seiner Unterschiedlichkeit zum Menschen seine Bedeutung in Zukunft verlieren. Der bei der Maus zur Verfügung stehende etablierte Maus-IgE-Test erfasst nur die Induktion von IgE-Antikörpern und nicht die tatsächliche allergische Atemwegsantwort. Die für die Asthmaforschung seit einigen Jahren entwickelten Mausmodelle sind für die inhalative Testung auf allergenes Potenzial noch nicht validiert (insbesondere für niedermolekulare Substanzen). Das allergische Asthmamodell der Brown-Norway-Ratte ist dem Menschen in seiner IgE-abhängigen allergischen Reaktion ähnlich und bereits gut etabliert. Alle für das allergische Asthma charakteristischen Eigenschaften und Reaktionen wie z. B. Früh- und Spätreaktion, Hyperreaktivität und Eosinophilie lassen sich an der BN-Ratte aufzeigen. Im Bereich niedermolekularer Allergene bedarf dieses Modell noch einer umfassenderen Validierung.