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June 30, 2025
Doctoral Thesis
Title
Adaptive milling of free-form surfaces with circle segment end mills
Other Title
Adaptives Fräsen von Freiformflächen mit Kreissegmentfräsern
Abstract
Aufgrund seiner hohen geometrischen Flexibilität, Produktivität und erreichbaren Produktqualität ist das Fräsen eine Schlüsseltechnologie in der Metallbearbeitung und findet in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Gesenk- und Formenbau oder dem Anlagenbau für die Halbleiterproduktion breite Anwendung. Beim Fräsen führen immer komplexere Produktdesigns und steigende Qualitätsanforderungen zu einem zunehmenden Einsatz von 5-Achs-Fräsprozessen. Stand der Technik beim Schlichtfräsen von komplexen Merkmalen wie z.B. Freiformflächen ist das Fräsen mit Kugelkopffräsern, die zwar eine hohe geometrische Flexibilität bieten, aber aufgrund des für eine ausreichende Oberflächenqualität erforderlichen geringen Bahnabstands eine begrenzte Produktivität aufweisen. Eine Alternative ist das Fräsen mit so genannten Kreissegmentfräsern, auch Tonnenfräser genannt, die sich durch eine seitliche Kreissegmentkontur mit einem deutlich größeren Radius im Vergleich zu einem Standard-Kugelkopffräser auszeichnen. Dadurch ermöglichen Kreissegmentfräser eine deutliche Produktivitätssteigerung durch größere Bahnabstände bei gleicher oder sogar besserer Oberflächenqualität. Kreissegmentfräser werden jedoch bisher nur in geringem Umfang von industriellen Endanwendern eingesetzt. Hauptgründe für die geringe Akzeptanz sind die komplexe Werkzeugauslegung und Werkzeugbahnberechnung, sowie starke Schwankungen der Zerspanbarkeitskriterien wie zum Beispiel der Prozesskräfte, insbesondere beim Fräsen komplexer Freiformflächen. Vor dem beschriebenen Hintergrund werden in dieser Arbeit Ansätze für das adaptive Fräsen von Freiformflächen mit Kreissegmentfräsern untersucht, um insbesondere Schwankungen der Zerspanbarkeitskriterien zu reduzieren. In grundlegenden Fräsversuchen werden die Zerspanbarkeitskriterien in Abhängigkeit von unterschiedlichen Oberflächentopographien und Prozessparametern untersucht und mit dem Kugelkopffräsen verglichen. Für die Simulation der Fräsoperationen mit Kreissegmentfräsern wird eine hochpräzise mechanistische Eingriffs- und Kraftsimulation modifiziert und einer umfassenden Validierung und Sensitivitätsstudie hinsichtlich verschiedener Modellkonfigurationen und Kalibrierungsansätze unterzogen. Mit Hilfe der gewonnen Simulationsfähigkeiten werden die Ursachen für Schwankungen der Zerspanbarkeitskriterien identifiziert, geeignete Prozessregeln für deren Vermeidung abgeleitet und in adaptive Frässtrategien umgesetzt, unterstützt durch entsprechende Aspekte der Werkzeugbahnberechnung. Die Validierung der CAM-integrierten, adaptiven Frässtrategien wird anhand eines Freiformflächen-Demonstrators durchgeführt. Die vorgestellten Arbeiten sollen den industriellen Einsatz von Kreissegmentfräsern unterstützen.
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Due to its high geometric flexibility, productivity and achievable product quality, milling is a key technology in metalworking and is widely used in industries such as aerospace, die and mold making, or semiconductor industries. In milling, increasingly complex product designs and rising quality requirements are leading to the growing use of 5-axis milling processes. The state of the art in finishing milling of complex features such as free-form surfaces is milling with ball end mills, which offer high geometric flexibility but have limited productivity due to the short step-over distance required for sufficient surface quality. An alternative is milling with so-called circle segment end mills, also known as barrel tools, characterised by a lateral circle segment contour with a significantly larger radius compared to a standard ball end mill. Circle segment end mills enable a significant increase in productivity due to larger step-over distances with the same or even better surface quality. However, circle segment end mills have so far only been used to a limited extent by industrial end users. The main reasons for the low level of acceptance are complex tool design and tool path calculation, as well as strong fluctuations in machinability criteria such as process forces, particularly on free-form surfaces. Against the background described, this thesis investigates approaches for the adaptive milling of free-form surfaces with circle segment end mills, in particular to reduce fluctuations in the machinability criteria. In basic milling tests, the machinability criteria are investigated as a function of different surface topographies and process parameters and compared with ball end milling. For the simulation of milling operations with circle segment end mills, a high-precision mechanistic engagement and force simulation is modified and subjected to a comprehensive validation and sensitivity study with regard to different model configurations and calibration approaches. Using the simulation capabilities obtained, the causes of variations in machinability criteria are identified, suitable process rules for their avoidance are derived and implemented in adaptive milling strategies, supported by corresponding aspects of tool path calculation. The validation of the CAM-integrated, adaptive milling strategies is carried out using a free-form surface demonstrator. The work presented is intended to support the industrial use of circle segment end mills.
Thesis Note
Zugl.: Aachen, Univ., Diss., 2025
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