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2010
Book Article
Title
Modellierung einer standortübergreifenden Frachtflusssteuerung in Luftfrachttransportnetzen
Abstract
Luftfracht ist der schnellste, aber auch teuerste Verkehrsträger. Luftfracht-sendungen werden in großen Logistikknoten, den so genannten Hubs, gebündelt und über große Distanzen zu jeweils weiteren Zielen befördert. Aus Kostengründen wird dieses Bündeln und Verteilen über Hubs für den Luftfrachttransport immer wichtiger. Das Wachstum des Luftfrachtaufkommens ist verstärkt auf den großen internationalen Flughäfen mit Hub-Funktion zu beobachten. Dieser Konzentrationsprozess führt durch das langfristig steigende Luftfrachtaufkommen absehbar zu Kapazitätsengpässen. Da ein Ausbau der Umschlagressourcen an den Flughäfen aufgrund des hohen Flächenbedarfs sowie aus Kosten- und Zeitgründen oft schwierig ist, besteht die Herausforderung darin, die vorhandenen Ressourcen möglichst effektiv zu nutzen. Derzeit optimieren die Akteure der Luftfrachttransportkette ihre Prozessabläufe weitgehend unabhängig voneinander. Sie vernachlässigen damit Möglichkeiten, die Kapazitäten der vorhandenen Ressourcen beispielsweise mit Hilfe einer standortübergreifenden Steuerung der Frachtflüsse und entsprechender Prozesse zu steigern. Über eine abgestimmte Steuerung der Verweildauer der Frachtsendungen am ersten Hub ist es möglich, an diesem mehr zielreine Einheiten, sogenannte Durcheinheiten, für nachfolgende Ziele aufzubauen und am zweiten Hub Ressourcen sowie Durch-laufzeiten einzusparen. Der vorliegende Beitrag basiert auf einer Dissertation, die im SFB 559 "Große Netze der Logistik" entstand. Er zeigt auf, wie eine stand-ortübergreifende Frachtflusssteuerung zu Kapazitätssteigerungen, bzw. Kosten-senkungen in der Luftfrachttransportkette führt und unter welchen Umständen ein Standort als Hub mit Bündelungsfunktion im Netz etabliert werden soll.