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1992
Journal Article
Title
Eignung von Pappelindustrieholz unterschiedlicher Klone, Altersstufen und Standorte für die Spanplattenherstellung
Title Supplement
WKI-Mitteilung 554/1992.
Abstract
Aufgrund der ermittelten Eigenschaften UF-, PF- und PMDI-gebundener Spanplatten, hergestellt aus Pappelholz unterschiedlicher Klone, Standorte und Altersstufen, ist zusammenfassend festzustellen: 1. Die Platteneigenschaften werden im entscheidenden Maß durch holzanatomische Merkmale wie Zug- und Kernholzanteile der Pappelsortimente mitbestimmt. UF-, PF- und PMDI-gebundene Spanplatten, hergestellt aus Pappelkernholz, weisen ein niedrigeres Qualitätsniveau auf als solche aus Splintholz, wobei die Eigenschaftsunterschiede bei den UF-gebundenen Platten am deutlichsten hervortraten. Ein hoher Zugholzgehalt erhöht im allgemeinen die Dickenquellung der Spanplatten. 2. Die Eigenschaftsunterschiede zwischen den UF-gebundenen Platten sind alters- und klonbedingt, wobei zum einen altersbedingte Unterschiede, gekennzeichnet durch vergleichsweise hohe Kernholzanteile bei geringerem pH-Wert der Späne (Klone Muhle-Larsen und Androscoggin, Standortvergleich A/B) das Qualitätsniveau der Platten erhebli ch verschlechtern, zum anderen klonbedingte Unterschiede, gekennzeichnet durch erhöhte Zugholzanteile mit geringem Ligningehalt (Klon Androscoggin, Standort A) sowie hohe Kernholzanteile (Klon Oxford, Standort C) die Dickenquellung der Platten erhöhen. Bei der Verwendung von säurehärtenden UF-Leimharzen mit niedrigen U:F-Molverhältnissen müssen daher die Härterezepturen und -dosierungen sorgfältig auf die chemischen Eigenschaften der Pappelsortimente abgestimmt werden. 3. Die PF-gebundenen Spanplatten weisen in Abhängigkeit vom Klon und Standort geringere Eigenschaftsunterschiede auf. Bei der Verwendung alkalisch härtender PF-Leimharze werden die Unterschiede in der Acidität der verschiedenen Pappelsortimente durch den Überschuß an Alkali weitgehend ausgeglichen. 4. Die PMDI-gebundenen Spanplatten weisen hinsichtlich Klonart und Standort keine praxisrelevanten Qualitätsunterschiede auf. Dies zeigt die Unempfindlichkeit der PMDI-Klebstoffe gegenüber den chemischen Eigenschaften der Pap p