Options
2016
Conference Paper
Title
Identifikation von Zukunftsforschungsfeldern für eine Forschungseinrichtung
Abstract
Der Bedarf an Instrumenten zur Unterstützung bei der strategischen Ausrichtung von Forschungsaktivitäten steigt aufgrund der zunehmenden Dynamik der Technologieentwicklung und der zunehmenden Komplexität konvergierender Technologiefelder sowohl für Unternehmen als auch für Forschungseinrichtungen. Die Identifikation zukünftiger Forschungsfelder wird zum essenziellen Bestandteil der strategischen Ausrichtung. In Forschungseinrichtungen erfolgt dieser Prozess wenig standardisiert und es werden nur in geringem Umfang Vorausschauaktivitäten genutzt. Die erkenntnisgeleitete Entfaltung der Forschungsaktivitäten einzelner Forschungsgruppen ist von großer Relevanz. Dies bedeutet, dass die strategische Ausrichtung in Forschungseinrichtungen zu einem relevanten Anteil dezentral und nicht durch übergeordnete, zentrale Organisationseinheiten erfolgt. Die Forschungsaktivitäten sollten sich an der spezifischen Mission der jeweiligen Forschungseinrichtung ausrichten und Grundsätze der Wissenschaftsverantwortung berücksichtigen. Insbesondere für den Bereich der angewandten Forschung, der mit dem Unternehmensumfeld eng verbunden ist, stellt sich die Frage, ob sich Ansätze aus der Unternehmenspraxis auf Forschungseinrichtungen übertragen las-sen. Vor diesem Hintergrund wird eine Vorgehensweise skizziert, die ein Vorgehen zur Erstellung eines Technologie-Portfolios für Unternehmen aufgreift und an die spezifischen Rahmenbedingungen einer großen, dezentralen Forschungseinrichtung für angewandte Forschung anpasst. Der Bewertungsansatz umfasst eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Analysen basierend auf Zukunfts-studien, Patent- und Publikationsdaten sowie Erkenntnissen zur internationalen Forschungsförderung. Die Attraktivität eines Forschungsfeldes wird in einem Portfolio dem spezifischen Niveau der Forschungsaktivitäten der Forschungseinrichtung gegenübergestellt. Die Methodik wurde für ausgewählte institutsüber-greifende Forschungsfelder bei Fraunhofer angewendet und getestet. Das Vorgehen wird anhand des Beispiels der additiven Fertigung skizziert und weitere Anwendungsbeispiele werden diskutiert. Abschließend wird erläutert, welche Schlussfolgerungen sich für die Identifikation von Zukunftsforschungsfeldern für Forschungseinrichtungen im Allgemeinen ergeben und wie eine Weiterentwicklung des Ansatzes erfolgen könnte.
Author(s)
Language
German