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2015
Journal Article
Title
Vereisungsschutz: Lack bringt Eis zum Schmelzen
Abstract
Vereisungen von Flugzeugflügeln und Rotorblättern von Windkraftanlagen verschlechtern die aerodynamischen Eigenschaften dieser Teile und müssen deshalb vermieden werden. Dazu gibt es die Möglichkeiten, die Ablagerung von Eis durch eine hydrophobe Oberfläche zu vermeiden oder das aufgelagerte Eis durch Aufheizung zu schmelzen. Eine solche Aufheizung wird vorteilhaft durch eine leitende Beschichtung realisiert, die in Verbindung mit Elektroden als Widerstandsheizung betrieben wird. Der Widerstand kann durch die Schichtdicke, den Gehalt an leitenden Partikel, die Form der Partikel und den Elektrodenabstand eingestellt werden. Partikel mit hohem Aspektverhältnis erfordern eine niedrigere Perkolationspigmentvolumenkonzentration. Die beiden Eisvermeidungsprinzipien können miteinander kombiniert werden, dadurch dass auf das Aluminium nacheinander Primer, leitende Beschichtung mit Kupferelektroden und hydrophobe Deckschicht aufgetragen werden. Die Wirksamkeit der Beschichtung zur Enteisung kann in dem Eislabor mit Windkanal am Fraunhofer Institut IFAM Bremen getestet werden. Hier sind Temperaturen bis herunter zu -30 °C bei Windgeschwindigkeiten bis zu 350 km/h möglich. Die hier beschriebene Enteisungsmethode hat die Vorteile der einfachen Spritzapplikation, Anwendbarkeit für komplexe Bauteile, schnelle Aufheizraten und hohe Energieeffizienz durch Nähe zur Eisgrenzfläche, geringes Gewicht im Vergleich zu Heizmatten, gutes Reparaturkonzept. Weitere Informationen: andreas.brinkmann@ifam.fraunhofer.de.