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2024
Study
Title
Transfer1000
Title Supplement
Wissens- und Technologietransfer in Deutschland. Eine quantitative Befragung von 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
Other Title
Transfer 1000
Abstract
Gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaft
- 79 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind der Meinung, dass Wissenschaft gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sollte.
- 85 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten oder Forschungseinrichtungen schätzten ihre Arbeit als gesellschaftlich relevant ein.
- Eine höhere gesellschaftliche Relevanz in der eigenen Forschung zu sehen ist der mit Abstand stärkste Indikator für berufliche Zufriedenheit – auch nach Berücksichtigung institutioneller und demografischer Merkmale.
Transfer mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
- Transfer mit der Wirtschaft lässt sich unterteilen in einen Block häufig genutzter Aktivitäten (z. B. informelles Netzwerken oder Zusammenarbeit) und einen Block wenig genutzter Aktivitäten (z. B. Ausgründungen und Patente). Wissenschaftler sind bei vielen Transferoptionen signifikant aktiver als Wissenschaftlerinnen.
- Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und institutionelle/berufliche soziale Medien werden von deutlich über der Hälfte aller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt.
Es bestehen hier keine signifikanten Unterschiede zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
- Politikberatung ist trotz der hohen gesellschaftlichen Bedeutung (siehe COVID-19-Krise) als Transferkanal bisher am wenigsten etabliert. In vielen Transferaktivitäten im Bereich Politikberatung sind Wissenschaftlerinnen signifikant aktiver als Wissenschaftler.
- Anreizsysteme für den Transfer durch finanzielle Prämien oder Karrierefortschritte werden von Forschungsorganisationen kaum genutzt.
- Das soziale Umfeld, das heißt Ansehen und Vorbilder für Transfer, wird am positivsten bewertet.
Beeinflussbare Prädiktoren von Transfer
- Vorbilder, Anreize und die Motivationsfaktoren "Wirkung" und "Pflicht" stehen im positiven Zusammenhang mit Transfer mit der Wirtschaft.
- Vorbilder und die Motivationsfaktoren "Wirkung" und "Profilbildung" stehen im positiven Zusammenhang mit Transfer mit der Gesellschaft.
- Unterstützungsangebote, Vorbilder, Anreize und der Motivationsfaktor „Wirkung“ stehen im positiven Zusammenhang mit Transfer mit der Politik.
- Darüber hinaus beeinflussen mehrere nicht beeinflussbare, teilweise demografische Merkmale das Transferverhalten (z. B. Art der Forschungsstätte, Position, Dienstjahre, Alter, Anwendungsorientierung oder Disziplin).
Unterschiede im Transferverhalten
- Bei Transferaktivitäten mit Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an außeruniversitären Organisationen signifikant transferaktiver als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen.
- Es ergeben sich keine Unterschiede im Transferverhalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wenn die Variablen Position, Disziplin, Alter, Seniorität oder Forschungsorientierung jeweils gleichgehalten werden.
- Die Nutzung von Transferaktivitäten in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft hauptsächlich auf wenige, dafür besonders aktive Personen beschränkt, die in mehreren Transferbereichen transferaktiv sind.
Motivation und Transferumfeld
- Mit der eigenen Forschung "Wirkung" erzielen zu wollen ist der stärkste variable (nicht demografisch oder institutionell bedingte) Prädiktor von Transfer – mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
- Insgesamt werden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Unterstützungsmaßnahmen, Anreizsysteme und Wertschätzung für jede Art des Transfers als eher schlecht bewertet.
- Generell erleben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Unterstützung speziell durch Anlaufstellen, Formate, Programme, Netzwerkangebote, Trainings- und Weiterbildungsangebote, Ressourcen und ihre Vorgesetzten mehrheitlich als schlecht.
- Anreizsysteme für den Transfer durch finanzielle Prämien oder Karrierefortschritte werden von Forschungsorganisationen kaum genutzt.
Das institutionelle Transferumfeld
- Insgesamt werden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Unterstützungsmaßnahmen, Anreizsysteme und Wertschätzung für jede Art des Transfers als eher schlecht bewertet. Sie sind am besten entwickelt für den Transfer mit der Wirtschaft, am schlechtesten für den Transfer mit der Politik.
- Generell erleben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Unterstützung speziell durch Anlaufstellen, Formate, Programme, Netzwerkangebote, Trainings- und Weiterbildungsangebote, Ressourcen und ihre Vorgesetzten mehrheitlich als schlecht.
- Transferaktiv sind im Besonderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Altersgruppe 45-59 mit Lehrstuhl und Führungsverantwortung.
- Anwendungsorientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind beim Austausch mit der Wirtschaft besonders aktiv.
- Fachdisziplinen unterschieden sich in ihren Transfermustern.
Transfer stärkt Transfer
- Je aktiver Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Transferbereich sind, desto aktiver sind sie auch in allen anderen Bereichen - auch in der Wissenschaft.
- Produktivität in Forschung und Lehre und Transfer außerhalb der Wissenschaft stehen somit nicht in Konkurrenz zueinander. Im Gegenteil, sie bereichern einander.
- 79 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind der Meinung, dass Wissenschaft gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sollte.
- 85 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten oder Forschungseinrichtungen schätzten ihre Arbeit als gesellschaftlich relevant ein.
- Eine höhere gesellschaftliche Relevanz in der eigenen Forschung zu sehen ist der mit Abstand stärkste Indikator für berufliche Zufriedenheit – auch nach Berücksichtigung institutioneller und demografischer Merkmale.
Transfer mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik
- Transfer mit der Wirtschaft lässt sich unterteilen in einen Block häufig genutzter Aktivitäten (z. B. informelles Netzwerken oder Zusammenarbeit) und einen Block wenig genutzter Aktivitäten (z. B. Ausgründungen und Patente). Wissenschaftler sind bei vielen Transferoptionen signifikant aktiver als Wissenschaftlerinnen.
- Öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und institutionelle/berufliche soziale Medien werden von deutlich über der Hälfte aller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt.
Es bestehen hier keine signifikanten Unterschiede zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
- Politikberatung ist trotz der hohen gesellschaftlichen Bedeutung (siehe COVID-19-Krise) als Transferkanal bisher am wenigsten etabliert. In vielen Transferaktivitäten im Bereich Politikberatung sind Wissenschaftlerinnen signifikant aktiver als Wissenschaftler.
- Anreizsysteme für den Transfer durch finanzielle Prämien oder Karrierefortschritte werden von Forschungsorganisationen kaum genutzt.
- Das soziale Umfeld, das heißt Ansehen und Vorbilder für Transfer, wird am positivsten bewertet.
Beeinflussbare Prädiktoren von Transfer
- Vorbilder, Anreize und die Motivationsfaktoren "Wirkung" und "Pflicht" stehen im positiven Zusammenhang mit Transfer mit der Wirtschaft.
- Vorbilder und die Motivationsfaktoren "Wirkung" und "Profilbildung" stehen im positiven Zusammenhang mit Transfer mit der Gesellschaft.
- Unterstützungsangebote, Vorbilder, Anreize und der Motivationsfaktor „Wirkung“ stehen im positiven Zusammenhang mit Transfer mit der Politik.
- Darüber hinaus beeinflussen mehrere nicht beeinflussbare, teilweise demografische Merkmale das Transferverhalten (z. B. Art der Forschungsstätte, Position, Dienstjahre, Alter, Anwendungsorientierung oder Disziplin).
Unterschiede im Transferverhalten
- Bei Transferaktivitäten mit Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an außeruniversitären Organisationen signifikant transferaktiver als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen.
- Es ergeben sich keine Unterschiede im Transferverhalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wenn die Variablen Position, Disziplin, Alter, Seniorität oder Forschungsorientierung jeweils gleichgehalten werden.
- Die Nutzung von Transferaktivitäten in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft hauptsächlich auf wenige, dafür besonders aktive Personen beschränkt, die in mehreren Transferbereichen transferaktiv sind.
Motivation und Transferumfeld
- Mit der eigenen Forschung "Wirkung" erzielen zu wollen ist der stärkste variable (nicht demografisch oder institutionell bedingte) Prädiktor von Transfer – mit Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
- Insgesamt werden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Unterstützungsmaßnahmen, Anreizsysteme und Wertschätzung für jede Art des Transfers als eher schlecht bewertet.
- Generell erleben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Unterstützung speziell durch Anlaufstellen, Formate, Programme, Netzwerkangebote, Trainings- und Weiterbildungsangebote, Ressourcen und ihre Vorgesetzten mehrheitlich als schlecht.
- Anreizsysteme für den Transfer durch finanzielle Prämien oder Karrierefortschritte werden von Forschungsorganisationen kaum genutzt.
Das institutionelle Transferumfeld
- Insgesamt werden von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Unterstützungsmaßnahmen, Anreizsysteme und Wertschätzung für jede Art des Transfers als eher schlecht bewertet. Sie sind am besten entwickelt für den Transfer mit der Wirtschaft, am schlechtesten für den Transfer mit der Politik.
- Generell erleben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Unterstützung speziell durch Anlaufstellen, Formate, Programme, Netzwerkangebote, Trainings- und Weiterbildungsangebote, Ressourcen und ihre Vorgesetzten mehrheitlich als schlecht.
- Transferaktiv sind im Besonderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Altersgruppe 45-59 mit Lehrstuhl und Führungsverantwortung.
- Anwendungsorientierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind beim Austausch mit der Wirtschaft besonders aktiv.
- Fachdisziplinen unterschieden sich in ihren Transfermustern.
Transfer stärkt Transfer
- Je aktiver Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Transferbereich sind, desto aktiver sind sie auch in allen anderen Bereichen - auch in der Wissenschaft.
- Produktivität in Forschung und Lehre und Transfer außerhalb der Wissenschaft stehen somit nicht in Konkurrenz zueinander. Im Gegenteil, sie bereichern einander.
Author(s)
Publisher
Fraunhofer IAO
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Language
German