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2022
Book Article
Title
Technische und menschliche Unterstützung von Menschen mit Behinderungen - Anforderungen an eine gelingende Inklusion
Abstract
Die Schaffung einer inklusiven, reflexiven und innovativen Gesellschaft wird in Deutschland aktuell u.a. mit dem Nationalen Aktionsplan zur UN-Behindertenrechtskonvention 2.0 umgesetzt. Dennoch besteht bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen auf praktischer Ebene Verbesserungsbedarf, so existieren bspw. Herausforderungen in Bezug auf die gesellschaftliche Akzeptanz oder den Zugang zu bedarfsgerechten Assistiven Technologien (AT). Diese haben bei der Inklusion eine wichtige Funktion, da sie ihre Benutzer:innen in der alltäglichen Lebensführung oder der Teilhabe am Arbeitsmarkt unterstützen können. Eine wesentliche Rolle für dieses Unterstützungspotenzial - sowohl für Low- als auch für Hightech-Lösungen - spielen die Zugänglichkeit und die Kosten, aber auch die Akzeptanz von AT, die wesentlich verbessert werden kann, wenn ein nutzerorientierter Design- und Entwicklungsprozess verfolgt wird. Eine verantwortungsvolle Begleitung des Innovationsprozesses ist vor allem auch dann wichtig, wenn es um neue Entwicklungen im Feld der AT, z.B. künstliche Intelligenz, geht. Für eine gelingende Inklusion spielt neben der nutzerorientierten Technikgestaltung auch die staatliche Regulierung eine wichtige Rolle, da so die Einbettung und Nutzung von AT auf der persönlichen Ebene gefördert werden kann. Anhand von zwei Szenarien werden im Kapitel unterschiedliche Zukunftspfade für die Unterstützung der Inklusion durch AT aufgezeigt. Wesentliche Faktoren für die zukünftige Entwicklung sind das gesellschaftliche Klima und die soziale Einbettung technischer Lösungen. Drei Handlungsfelder für eine gelingende Inklusion können abgeleitet werden: 1) Die Bereitstellung sowohl menschlicher und technischer Unterstützungsmöglichkeiten, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten, 2) die strategische Priorisierung der breiten Verfügbarkeit von AT, parallel dazu die Entwicklung von Hightech-Lösungen, die eines Tages breit verfügbar sein könnten, und 3) die Förderung eines inklusionsfreundlichen gesellschaftlichen Klimas.
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