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2001
Book Article
Title
Experimentelle Ansätze zur Beurteilung von Bodenbelastungen aus ökotoxikologischer Sicht
Abstract
Bislang beruht die Beurteilung von Böden schwerpunktmäßig auf chemischer Analytik. Chemische Analytik liefert im Wesentlichen substanzspezifische Informationen zu Gesamtschadstoffgehalten und mobilen Gehalten, aber nur ansatzweise Hinweise auf den bioverfügbaren Anteil. Biologische Testsysteme geben dagegen spezifisch Anhaltspunkte im Hinblick auf die Summe aller toxischen, aktuell bioverfügbaren Stoffe. Sie können somit zur Klärung beitragen, in wie weit ein Boden den im Sinne des Paragraph 2 des BbodSchG geforderten Lebensraum für Bodenorganismen und Pflanzen bietet und ob die geforderten Filter- und Puffereigenschaften des Bodens gegeben sind. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Forschungsvorhaben initiiert und Arbeitsgruppen etabliert, deren Ziel die Zusammenstellung von geeigneten Testverfahren zu einer Testbatterie sowie deren Optimierung und Validierung war. Des Weiteren mussten Auswerteverfahren sowie Kriterien für die Ergebnisbeurteilung erarbeitet werden. Generell können stoffbezogene und bodenbezogene Fragestellungen unterschieden werden. Neben der Untersuchung von Böden, die Information über die Lebensraumfunktion liefert, besteht die Möglichkeit ein Bodeneluat herzustellen und dieses mit aquatischen Testsystemen zu testen. Diese Vorgehensweise ermöglicht Aussagen über das Vorliegen von wasserlöslichen bioverfügbaren Schadstoffen, die über den Wasserpfad aus dem Boden ausgetragen werden können und sich beispielsweise in einer Grundwasserbelastung äußern.