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2020
Report
Title
5 Jahre Bildungsgebäude im Effizienzhaus Plus-Standard. Erfahrungen aus der Begleitforschung
Abstract
Die Bundesregierung strebt bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand an. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn bei neuen Gebäuden und Bestandssanierungen Energieeffizienz und die Nutzung lokaler, erneuerbarer Energiequellen kombiniert werden. Seit zehn Jahren fördern das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) deshalb die Markteinführung der neuen Gebäudegeneration ""Effizienzhaus Plus"". Die Gebäude produzieren über das Jahr gesehen mehr Energie als sie verbrauchen. Bei den Gebäuden kommen Photovoltaikmodule zum Einsatz, Speichertechnologien verbessern die gebäudenahe Energienutzung. Zunächst waren die Modellvorhaben auf Wohngebäude ausgerichtet. Seit 2015 fördert der Bund auch Effizienzhaus Plus-Bildungsbauten und wertet die Erfahrungen wissenschaftlich aus. Die Projekte bilden ein breites Spektrum ab: Zu den Modellprojekten gehören ein hochtechnisiertes Institutsgebäude der Hochschule Ulm, eine Forschungshalle der Hochschule Ansbach in Feuchtwangen, zwei berufliche Schul- und Ausbildungszentren in Hockenheim und Mühldorf am Inn, komplexe Neubau- und Sanierungsmaßnahmen von Gymnasien in Kaufbeuren und Neutraubling sowie ein Erweiterungsbau für eine Grundschule in Giebelstadt. Einige Modellprojekte wurden bereits fertiggestellt. Fünf Jahre nach Start der Förderung liegen nun erste Ergebnisse der Projekte vor. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik wertet die Projekte wissenschaftlich aus - vom Planungs- und Bauprozess bis zum Betrieb der Gebäude. Eine Befragung der Projektpartner verdeutlicht, dass die Bedeutung der integralen Planung und der Projektkoordination steigt, je höher die energetischen Anforderungen des Gebäudes sind. Für ein Pilotprojekt liegt ein Jahr nach Fertigstellung bereits die Energiebilanz vor: Demnach weist das Gebäude einen deutlichen Endenergieüberschuss auf. Die Ergebnisse bestätigen das Plusenergiekonzept.