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2002
Doctoral Thesis
Title
Ein Planungsverfahren zur Konfiguration der Produktionslogistik
Abstract
Erfolgreiche Gestaltungsansätze zur Unternehmensorganisation strukturieren Produktionsbetriebe in Leistungseinheiten, zwischen denen eine Art Kunden-Lieferanten-Beziehung besteht. Eine Leistungseinheit umfasst einen Produktionsbereich und besteht aus Produktionsmitteln, peripheren logistischen Systemen und den informationsverarbeitenden Systemen. Eine ganzheitliche Optimierung dieses Systems bedingt die Beherrschung der Prozesse und ihrer gegenseitigen Einflußnahme, d. h. die Leistungseinheit muß unter Einbeziehung aller Einflußfaktoren aus einer Hand betrieben werden. Die Verantwortung für die Nutzung und Optimierung der Maschinen und Systeme obliegt dem Betreiber einer solchen Organisationseinheit. Vor dem Hintergrund hoher Dynamik und Anpassungsfähigkeit an die Auftragssituation und der mittelfristigen Auftragsentwicklung kommt es darauf an, die Kapazitäten und Strukturen der Leistungseinheiten variabel zu gestalten. Dies kann beispielsweise durch die Austauschbarkeit von Teilsystemen oder dem Einsatz universeller Produktionsmittel erfolgen. Ebenso kann durch die Variation des Layouts und der Logistik eine der Umfeldsituation angepasste Konfiguration des Systems Leistungseinheit erreicht werden. Neben den klassischen Aufgaben der Mengen-, Termin- und Kapazitätsplanung im Rahmen der operativen Produktionsplanung und -steuerung sind somit ebenfalls die Systemelemente zu berücksichtigen, die im gleichen Zeitbezug verändert werden können. In Abhängigkeit der Modularisierung und Standardisierung sind Anordnung und Anzahl der Prozeßschritte und der Produktionsmittel als variable Größen in die Planung mit einzubeziehen. Die Konfiguration behandelt damit ebenfalls Teilaufgaben der Fabrikplanung, indem sie Maßnahmen zur flußgerechten und zeiteffizienten Strukturierung der Wertschöpfungsprozesse auf der Ebene der Geschäftsprozeßplanung umfasst. Dagegen grenzen sich die Festlegungen der Arbeitsprozesse und Ausrüstungen sowie die Standortauswahl und die Strukturierung in Leistungseinheiten ab. In der vorliegenden Arbeit wird ein Verfahren vorgestellt, welches die Planungsinstanz einer Leistungseinheit bei der Konfiguration ihres Arbeitsbereichs hinsichtlich der Produktionslogistik unterstützt. Die Aufgabe der Planung besteht darin, auf Basis der Informationen über Auftragslage und Produktionssituation festzulegen, wie die Struktur- und Ablaufvarianten der Produktion auszulegen sind. Das Verfahren zur Konfiguration schlägt in Abhängigkeit von Zielvorgaben und Freiheitsgraden verschiedene Lösungen vor, die Handlungsspielräume offenbaren und als Entscheidungsgrundlage für Gestaltungsmaßnahmen dienen. Mit diesem Verfahren kann die Wandlungsfähigkeit im Rahmen der Flexibilität und Einsetzbarkeit der Produktionsmittel in Abhängigkeit der verfügbaren Reaktionszeit weitgehend erschlossen werden.
Thesis Note
Zugl.: Stuttgart, Univ., Diss., 2001