Options
2011
Journal Article
Title
Trotz Trennmittelrückständen bestens verbunden: Kleben von Kunststoffen
Other Title
Adhesive bonding of synthetic materials: Optimally bonded in spite of separating agent residues
Abstract
Es konnte nachgewiesen werden, dass die Wirkung der Vorbehandlung trennmittelkontaminierter Bauteile abhängig ist von der Art des Trennmittels. Dabei zeigte sich, dass organische Trennmittel bei entsprechend langer Behandlungszeit gut entfernt werden können. Die Vernetzung silizium-organischer Komponenten führt zu einem Sinken der Abtragsrate, so dass sich nur begrenzte Trennmittelkontaminationen abtragen lassen. Die semipermanenten CFK-Trennmittel lassen sich nur schwer abbauen, jedoch durch chemische Umwandlung für den Klebprozess unschädlich machen. Während mit der Beflammung keine Verbesserung der Klebfestigkeiten auf PU erreichbar war, ließ sich bei Einsatz der Plasmaverfahren und der Vakuum-UV-Behandlung eine Haftungsverbesserung nachweisen. Die im Vergleich größte Haftung konnte mit ND-Plasma und VUV erreicht werden. Es ist anzunehmen, dass die Strahlungsanteile dieser Verfahren in die trennmittelhaltige Oberfläche bis zu einigen 100 nm eindringen und dort die Trennmittel unschädlich machen können. Die Prüfungen von Klebverbindungen mit trennmittelkontaminierten CFK-Oberflächen zeigten, dass mit allen untersuchten Vorbehandlungsverfahren eine Verbesserung der Haftung erreicht wird. Die höchsten Haftfestigkeiten bewirken Plasmaverfahren sowohl im ND- als auch im AD-Plasma mit 10 bis 14 MPa. In der industriellen Praxis kommen solche hohen Trennmittelkontaminationen auf den Oberflächen nicht vor, so dass dann auch wesentlich höhere Zugscherfestigkeiten (>25 MPa) erreicht werden.