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2025
Study
Title
Transfer stärken - Innovationspotentiale heben
Title Supplement
Kurzstudie zu Chancen und Bedarfen im Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft und Empfehlungen zur Stärkung des Innovationsstandorts Deutschland
Abstract
Innovationen sind entscheidend für das sozioökonomische Wohlergehen und das Wachstum einer Volkswirtschaft. Sie bilden die Grundlage für Beschäftigung, Investitionen und Wohlstand. Deutschland zählt zu den forschungsstärksten Volkswirtschaften weltweit und hat im Jahr 2023 129,7 Mrd. € für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben. Dies entsprach 3,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), auch in den kommenden Jahren sollen 3,5 Prozent des BIP für FuE ausgegeben werden. Trotz dieser hohen Investitionen ist Deutschland im internationalen Vergleich beim Transfer von Forschungsergebnissen zurückgefallen – beispielsweise bei der Umsetzung von Forschung in Patente, beim Transfer in die Industrie und den Mittelstand und ganz besonders bei Unternehmensgründungen. Es besteht ein klarer Bedarf an neuen Anreizsystemen, um in den Forschungsorganisationen eine nachhaltige Transferkultur zu fördern und die Verwertung über unterschiedliche Pfade zu stärken. Mit dem Ziel, Chancen und Bedarfe im Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu erheben, haben wir im November 2024 eine empirische Studie durchgeführt, die aus qualitativen Interviews und Fokusgruppen mit Expert:innen sowie einer quantitativen Befragung unter 468 Forscherinnen und Forschern bestand. Die Ergebnisse der quantitativen Befragung zeigen eine hohe grundsätzliche Transferbereitschaft unter den Forschenden: 51 Prozent der Befragten schätzen den Transfer in die Wirtschaft als sehr wichtig und 28 Prozent als wichtig ein. Gleichzeitig geben zwei Drittel (67 Prozent) der Forschenden an, dass ihre Ergebnisse oder Technologien noch nicht die erforderliche Reife für die Verwertung haben. Die Studie identifiziert zwei zentrale Handlungsfelder, um Transfer aus der Forschung in die Wirtschaft wirksam zu stärken: Finanzierung und Vernetzung. In beiden Fällen ist die Diskrepanz zwischen einer hohen Nützlichkeit und einer relativ dazu geringen Verfügbarkeit größer als in allen anderen Handlungsfeldern. Nach Einschätzung der qualitativ befragten Expert:innen fehlen insbesondere Angebote zur Validierungsförderung, welche den Forschenden eine kontinuierliche Weiterentwicklung vielversprechender Transferideen ermöglicht. Im Fokus steht dabei vor allem die Unterstützung in den Technologiereifegraden 4 bis 7, da diese nur zu Teilen von der öffentlichen Förderung gedeckt werden und für den Kapitalmarkt (noch) nicht attraktiv sind. Auf Basis der empirischen Untersuchung werden in der Studie drei Handlungsempfehlungen abgeleitet, um die Innovationskraft Deutschlands durch einen besseren Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu stärken.
Author(s)
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Fraunhofer IAO
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Language
German