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    Energieeffizienz, Strukturwandel und Produktionsentwicklung der deutschen Industrie
    Die immer wieder geäußerte Meinung, der spezifische Energiebedarf könne durch weitere Effizienzsteigerung kaum noch gesenkt werden und man nähere sich dem theoretischen Minimum, verkennt technologische Möglichkeiten und Entwicklungstrends der kommenden zwei Jahrzehnte: Unnötig zu erwärmende Stoffströme seien es der Stickstoff in der Verbrennungsluft, das Wasser als Lösemittel oder seien es Produktionsstufen mit Fehlchargen, Verschnitt oder Stäube - werden zunehmend vermieden energieintensive Verfahren werden durch weniger energieintensive ersetzt, z.B. durch Membranverfahren, neue Katalysatoren, Enzyme, Gentechnik, endabmessungsnahes Giessen von Metallen oder Lasertechniken statt mechanischer Zerspanung. Neben der Absenkung des spezifischen Nutzenergiebedarfs durchdie Prozeßsubstitution besteht bei der Prozeßwärmeerzeugung vielfach die Chance, die exergetische Nutzung von Brennstoffen und Strom wesentlich zu verbessern, indem z.B. in Öfen und Trocknern vielfach Gasturbinen statt Brenner eingesetzt werden oder Elektronergie substituiert werden kann. Bei diesen Überlegungen müssen die derzeitigen Kosten neuer Techniken nicht auf Dauer hoch bleiben, denn Lerneffekte und Economies of Scale eröffnen neue wirtschaftliche Potentiale. Diese Potentiale von Strukturwandel, Energieeffizienz und Produktionsentwicklung führen zuzüglich den Brennstoffsubstitutionsmöglichkeiten zum Fazit, daß der spezifische Energiebedarf der Industrie auch in den kommenden zwei Jahrzehnten mit deutlich mehr als einem Prozent pro Jahr weiter rückläufigsein wird (und für spezifische CO2-Emissionen eher bei gut 2 Prozent pro Jahr). In Analogie zur Reservenseite der nicht-erneuerbaren Energieträger könnte man sagen: Die statische Reichweite der wirtschaftlichen Energieeffizienzpotentiale von zwei Jahrzehnten bleibt auf absehbare Zeiträume konstant. Die hinter dieser Schlußfolgerung liegenden Erklärungen und realen Antriebskräfte technologischer, wirtschaftlicher und unternehmerischer Art sind übrigens die gleichen wie beim Energieangebot.
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    Bericht der Arbeitsgruppe "Rationelle Energienutzung" an den Landesarbeitskreis für berufliche Fortbildung beim Landesgewerbeamt Baden-Württemberg. Sechster Bericht
    ( 1989)
    Gruber, E.
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    Beim Landesgewerbeamt Baden-Württemberg besteht seit 1984 im Rahmen des Arbeitskreises für berufliche Fortbildung eine Arbeitsgruppe "Rationelle Energienutzung", die vom ISI geleitet wird. Sie befaßt sich mit Fortbildungsangebot und -bedarf und der Initiierung von Seminaren auf dem Gebiet der Energieeinsparung für Architekten, Bauhandwerk, mittelständische Betriebe und Kommunen. Die Arbeitsgruppe tagt in etwa einjährigem Abstand und legt dann jeweils einen Bericht zum Stand ihrer Tätigkeit vor. Infolge der gesunkenen Brennstoffpreise ist das Interesse an rationeller Energienutzung bei fast allen Zielgruppen zurückgegangen, wie eine Bestandsaufnahme 1989 zeigt. Die Arbeitsgruppe schlägt deshalb eine Intensivierung der Fortbildung nach vorhergehenden geeigneten Motivierungsmaßnahmen vor.