Geschichte des energiesparenden Bauens

Als politische Antwort auf den "Ölschock" im Jahr 1973 entstanden das Energieeinspargesetz EnEG [1] und zu dessen Umsetzung die erste Wärmeschutzverordnung WSVO [2], die am 1. November 1978 in Kraft trat. Begleitend zu den regulativen Maßnahmen konnte mit dem in dieser Größe erstmals in Deutschland durchgeführten Demonstrationsvorhaben "Solarhäuser Landstuhl" gezeigt werden, dass nicht das Solarhaus mit übergroßen Fensterflächen, sondern die Dämmung der Hüllflächenbauteile die richtige Strategie ist, um Heizenergie einzusparen. In Deutschland wird ca. 1/3 des gesamten Endenergieverbrauchs für die Raumheizung und Trinkwarmwassererwärmung aufgewendet. Schon früh wurde erkannt, dass in dieser Sparte ein hohes Einsparpotential vorliegt, das erschlossen werden kann, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Denn die Klimaziele sind ohne Verbrauchsreduzierung im Gebäudebereich nicht erreichbar. Durch intensive Forschung, Entwicklung, Demonstration, Aufklärung und Förderung hat man es
innerhalb von etwa vierzig Jahren geschafft, den Primärenergieverbrauch neuer Gebäude von über 250 kWh/m²K auf unter Null zu senken. Gebäude wurden vom Energieverbraucher sogar bis zum Kraftwerk verwandelt. Das Fraunhofer IBP war von Anfang an mit seiner Abteilung Wärmetechnik dabei und führte viele öffentlich geförderte Projekte erfolgreich durch. Im vorliegenden Artikel sind einige bedeutende erwähnt, die Leuchtturmcharakter haben.