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2016
Journal Article
Titel
Präzisionsfertigung von Großbauteilen
Abstract
Bei Großbauteilen nehmen Störeinflüsse auf die Bearbeitungsgenauigkeit mit zunehmender Größe zu, die Toleranzen jedoch in vielen Fälllen nicht. Dieser Herausforderung, wie sich trotzdem Großbauteile präzise bearbeiten lassen, stellt sich die Industrie in Zusammenarbeit mit dem Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen und dem Fraunhofer-IPT in einem gemeinsamen Arbeitskreis. Toleranzen in der Großbauteilbearbeitung bewegen sich im unteren Bereich bis hin zu wenigen Mikrometern. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Bearbeitungsgenauigkeit ist der sich ständig verändernde thermoelastische Zustand der Werkzeugmaschine und des Bauteils. Dazu ist aus technologischer Sicht erforderlich, verstärkt Messtechnik in die Regelkreise der Produktionssysteme zu integrieren, um ein möglichst vollständiges Abbild der Produktion zu erhalten. Insbesondere die Einflüsse von Gravitation und Temperaturänderungen müssen erfasst werden. Mit Hilfe entsprechender Software müssen die komplexen physikalischen Zusammenhänge zwischen Bauteil, Prozess und Produktionssystem beschrieben werden und für eine automatisierte Prozessüberwachung und -regelung genutzt werden können. Erforderlich ist modernste Messtechnik. Zwei Prüfverfahren bieten sich hierfür besonders an: die Lasermessung von Längenabweichungen sowie die Abtastung von am Maschinentisch angebrachten Referenzkörpern. Die Lasermessung ist besonders schnell, wenn ein sogenanntes Tracking-Interferometer eingesetzt wird. Durch die Entwicklung schneller und innovativer Kalibriermethoden für die Werkzeugmaschine scheint der Paradigmenwechsel hin zu einer praktikablen und anwenderfreundlichen Lösung geschafft.
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