Niederdruckplasmaprozesse zur gezielten Funktionalisierung von Grenz- und Oberflächen

Der Artikel beschreibt einige Aspekte aus den Entwicklungs- und Forschungsarbeiten, die am Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart im Bereich der Plasmabeschichtungstechnologie durchgeführt werden. Es wird auf die verschiedenen, breit gefächerten Anwendungsgebiete der plasmamodifizierten Oberflächen eingegangen und ein Überblick über die Diagnostikmethoden an den Schichten gegeben. Mit Hilfe der Niederdruck-Plasmatechnologie lassen sich Oberflächen physikalisch-chemisch funktionalisieren und dadurch gezielt auf ihre Anwendung anpassen, ohne die Grundeigenschaften des Volumenmaterials zu verändern. Die Oberflächen der zu modifizierenden Werkstücke werden in einem Plasmaprozess mit einer ultradünnen, d.h. nur wenige Nanometer dicken Plasma-Polymerschicht beschichtet. Die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Oberflächen, wie z.B. die Oberflächenenergie, die Rauheit, das dynamische Benetzungsverhahen oder die Adhäsion gegenüber anderen Materialien lassen sich durch Änderung der Plasmaparameter einstellen. Es wird gezeigt, dass diese Art der Oberflächenmodifizierung ein breites Anwendungsfeld eröffnet.