Virtuelle akustische Umgebungen zur Förderung von mentaler Gesundheit

In Situationen, in denen Menschen den Anforderungen der Umgebung nicht gewachsen sind, kann das Gehirn plastische Veränderungen durchlaufen, die eine Verhaltensanpassung ermöglichen. Solche neuronalen Umstrukturierungen können beispielsweise das Wiedererlernen von Bewegungsabläufen nach einem Schlaganfall ermöglichen oder das Erlernen eines Musikinstruments unterstützen.Mit Hilfe von virtuellen akustischen Umgebungen könnten Szenarien geschaffen werden, welche neuronale Plastizität und damit menschliches Lernen fördern. Unter dieser Hypothese entsteht derzeit eine Forschungskooperation zwischen dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT. Im Rahmen dieser Kooperation werden technische Infrastrukturen und Technologien zur Generierung dezidierter und kalibrierter akustischer Umgebungen geschaffen. Durch Methoden zur Erfassung neuronaler, emotionaler sowie kognitiver Prozesse werden die Effekte virtueller akustischer Umgebungen quantifiziert und der Aufbau validiert. Dieser interdisziplinäre und Domänen-übergreifende Ansatz erlaubt ökologisch valide Laborstudien, in denen systematisch Ursache-Wirkung-Beziehungen zwischen akustischer Umgebung und Lernfortschritt untersucht werden und die dabei neue Maßstäbe bezüglich ökologischer Validität der menschlichen Hörwahrnehmung setzen.Dieser Poster-Beitrag beinhaltet eine Übersicht über den aktuellen Kooperationsstatus, die gesetzten technisch-wissenschaftlichen Ziele und die einzelnen anvisierten Forschungsthemen.