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2015
Conference Paper
Title
Der Tragschrauber als Sensorplattform für die Fernerkundung
Abstract
Lange Zeit zu Unrecht in Vergessenheit geraten, erlebt der Tragschrauber aktuell eine regelrechte Renaissance in der deutschen Luftfahrt. Aus dem anfänglichen Flugsportgerät hat sich binnen weniger Jahre ein Experimental-Fluggerät für die verschiedensten Einsatzzwecke etabliert. Ein weites Arbeitsfeld stellt hier die luftgestützte Fernerkundung dar. Dabei soll der Tragschrauber weder bestehende noch neue Trends (RPAS) in diesem Bereich ersetzten, sondern vielmehr die Angebotspalette sinnvoll ergänzen. Durch einen von der DFG begutachteten und befürworteten Förderantrag des Konjunkturpaketes II wurden 2011 der Hochschule Koblenz Mittel für den Kauf und die Erlangung eines Flugscheins für ein solches, auch als Gyrokopter bezeichnetes, Ultraleicht-Fluggerät (UL) zugesprochen. Mit der Gründung des sogenannten Anwendungszentrums für multimodale und luftgestützte Sensorik (AMLS) des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik im Jahr 2013 konnte zudem eine einzigartige Kooperation zwischen den beiden Institutionen etabliert werden. Diese hat das Ziel, eine flexible und kosteneffiziente luftgestützte Sensorplattform für Anwendungen in der Fernerkundung zu entwickeln. In einer zweijährigen Aufbau- und Integrationsphase wurden verschiedene Sensormodalitäten in den Tragschrauber des AMLS integriert und schrittweise zu einem modularen System weiterentwickelt. Es werden Überlegungen vorgestellt, die zu der Anschaffung eines Tragschraubers bewogen haben. Zudem werden die bislang verwendeten Bildsensoren aus den Bereichen des sichtbaren Lichtes (VIS), sowohl multi- (RGB) als auch hyperspektral, des thermalen Infrarot (TIR) sowie das entwickelte Gesamtsystem beschrieben. Anhand von Beispieldaten, die bei Projekt- und Testbefliegungen gesammelt wurden, werden verschiedene Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Sensoren aufgezeigt.