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2003
Poster
Title
Schwermetallbelastungen mariner Organismen im zeitlichen und räumlichen Vergleich - Ergebnisse aus dem Routineprogramm der Umweltprobenbank
Title Supplement
Poster zur Jahrestagung der Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft deutscher Chemiker, München, 7.-8. Oktober 2003
Abstract
Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) ist ein zentrales Element der ökologischen Umweltbeobachtung in Deutschland. Jährlich werden in ausgewählten Ökosystemen systematisch verschiedene Spezies beprobt. Für die marinen Probenahmeflächen, die in oder unmittelbar neben den Nationalparks Wattenmeere (Nordsee) und Vorpommersche Boddenlandschaft (Ostsee) liegen, sind dies Blasentang, Miesmuscheln, Aalmutter (Muskulatur, Leber) und Silbermöwen (Eiinhalt). Die in das Archiv eingelagerten Homogenatproben werden u.a. auf Metallgehalte untersucht. Betrachtet wird hier die Schadstoffbelastung mit Blei, Quecksilber und Cadmium. Das Routine-Monitoring im Rahmen der Umweltprobenbank ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Schadstofftrends. Durch die Untersuchung verschiedener Probenahmegebiete sind räumliche Vergleiche möglich. Im Gegensatz zu Blei und Cadmium wird für Quecksilber eine Anreicherung in der Nahrungskette beobachtet (Biomagnifikation). Ursache ist, dass Quecksilber in den Organismen der höheren Trophiestufen zu einem hohen Anteil als relativ lipophiles Methylquecksilber vorliegt (Anteil im Blasentang 2-7%, in Miesmuscheln ca. 20-40%, in Aalmuttermuskulatur und Silbermöwenei 80-85%). Bei Aufnahme mariner Organismen als Nahrung kann potenziell auch eine Belastung des Menschen erfolgen. Zwar sind in den letzten Jahren die Hg-Gehalte insbesondere in der Nordsee zurückgegangen, doch sind weitere Maßnahmen zur Minderung von Einträgen notwendig.