Der circadiane Rhythmus. Essenziell für unser Überleben, häufig vernachlässigt

Menschen besitzen innere Uhren, die lebensnotwendige biologische Rhythmen takten. Diese sind angeboren, können aber durch die Umwelt positiv wie negativ beeinflusst werden. Die täglichen Rhythmen sind durch das „circadiane System“ (die innere Uhr) geregelt. Das circadiane System ist untrennbar mit der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus verbunden. Störungen des circadia-nen Systems können daher Schlafstörungen und damit zusammenhängend kognitive Leistungs-einbußen sowie unterschiedliche Gesundheitsprobleme hervorrufen.
Licht ist der stärkste Zeitgeber für das menschliche circadiane System und damit maßgeblich an der Erhaltung der Gesundheit beteiligt. Fehlendes Tageslicht sowie Licht zur falschen Zeit (z.B. nachts und vor dem Schlafanfang) kann zu einer Störung des circadianen Systems führen. Viele Menschen bekommen im Tagesverlauf zu wenig (Sonnen-) Licht, z.B. durch vermehrtes Arbeiten in Innenräumen. Und sie bekommen zu viel Licht zur falschen Zeit, z.B. durch Nutzung von lichtemit-tierender Technik zu Zeiten natürlicher Dunkelheit.
Dieser 1. Policy Brief erläutert den Stand der Forschung bezüglich circadianer Rhythmen. Diese Bestandsaufnahme ist Teil des Projekts CIRCADIA „Circadiane Rhythmen und Technologie – De-synchronisation im Alltag“ des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI (Karlsruhe) und der FOM Hochschule (Essen).