Werkstofftrends: Melanin-basierte Materialien

Melanine sind seit langer Zeit bekannte, bei fast allen Lebewesen vorkommende Pigmente, welche unter anderem für die Färbung der Haut, der Haare oder der Augen verantwortlich sind. Melanin findet aufgrund seiner für biologische Polymere einzigartigen Eigenschaften, wie unter anderem Paramagnetismus, Radikalfängereigenschaften, Breitbandabsorption und elektrische Leitfähigkeit, Anwendung in vielen unterschiedlichen Bereichen. Der supramolekulare Aufbau der Eumelanin-Partikel, dem die diversen Eigenschaften zugeschrieben werden, ist allerdings immer noch nicht vollkommen verstanden. Hier gab es wichtige Fortschritte und Erkenntnisse in den letzten Jahren, die eine Synthese von Melanin-Partikel-Zwischenstufen und somit einen spezifischeren und besseren Einsatz ermöglichen könnte. Neben Anwendungen im medizinischen Bereich, beispielsweise als antibakterielles oder neuroprotektives Mittel oder als Strahlenschutz bei der Krebstherapie kann es auch für die Industrie und in vielen Bereichen der Materialwissenschaften, beispielsweise für zukünftige funktionelle Polymermaterialien, Anwendungen in organischer Elektronik, für Funktionskleidung oder auch als Verbundfolien interessant sein.